Wie funktioniert Change Management?
Change Management hat seit jeher die Aufgabe, alle Beteiligten erfolgreich durch Zeiten des Wandels zu führen. Dabei wird die Arbeitshypothese vertreten, dass Menschen gerne an Gewohntem festhalten, sodass erfolgreiche Veränderung bzw. Transformation nur durch zielgerichtetes und strukturiertes Vorgehen möglich ist. Je nach Herkunft und Arbeitsumfeld setzen Wissenschaftler und Praktiker unterschiedliche Akzente.
Meistens beinhaltet Change Management diese vier Kernelemente:
- Längerfristiger, ganzheitlicher Ansatz
- Beteiligung der Betroffenen
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Schrittweise vorgehen
Seit wann gibt es Change Management?
Der Ursprung des Change Management geht auf die Organisationsentwicklung der 1930er-Jahre in den USA zurück, als Wissenschaftler erste Forschungen zur Leistungssteigerung in Werken der Western Electric durchführten. In Deutschland etablierten sich erste Formen des Change Management in den 1970er-Jahren.
Change-Management-Definition der GOE: Die seinerzeit gegründete Fachgesellschaft GOE, Gesellschaft für Organisationsentwicklung e. V., definierte Change Management als „längerfristig angelegten, organisationsumfassenden Entwicklungs- und Veränderungsprozess von Organisationen und der in ihr tätigen Menschen. Der Prozess beruht auf Lernen aller Betroffenen durch direkte Mitwirkung und praktische Erfahrung. Sein Ziel besteht in einer gleichzeitigen Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Organisationen (Effektivität) und der Qualität des Arbeitslebens (Humanität)“.
„Change“-Modelle und Ansätze im Zeitablauf
Change-Management-Modelle und Transformationsansätze haben sich im Zeitablauf verändert.
- Die Pioniertheorie des Change Management geht auf Kurt Lewins Drei-Phasen-Modell zurück.
- Heute gehört John Paul Kotters Acht-Phasen-Modell als moderne Management-Agenda zu den weltweit bekanntesten Vorgehensmodellen für nachhaltig erfolgreichen Wandel.
Transformation im Unternehmen
Die Transformation kann sich in Organisationen z.B. auf aktuelle gesellschaftliche, technologische, ökologische und ökonomische Aspekte und die damit verbundenen unternehmerischen Herausforderungen beziehen.
Change-Management-Prozesse und (digitale) Transformation können nicht einfach durch eine Managemententscheidung „angeordnet“ werden. Sie erfordern eine strategische Planung, die von der Unternehmensleitung vorangetrieben und sorgfältig und professionell umgesetzt wird.
Transformationsstudie 2022 (zeb)
Merkmale und Hebel zur Schaffung einer erfolgreichen UnternehmenskulturRolle der Unternehmenskultur im Change Management
Finanzdienstleister stehen vor großen sozialen, ökologischen und ökonomischen Transformationsherausforderungen durch neue Marktteilnehmer, verstärkten Wettbewerb (z.B. auch um Fachkräfte) und verschärfte Regulierung. Die Unternehmenskultur ist dabei zu einem entscheidenden strategischen Erfolgsfaktor im Wettbewerb in einer sich stark verändernden Arbeitswelt geworden und nimmt eine zentrale Rolle im Change Management ein.
Erfolgsfaktoren von Change in Unternehmen
Für ein erfolgreiches Change Management ist es wichtig, die Unternehmenskultur an die neuen Gegebenheiten anzupassen und eine Erfolgskultur zu entwickeln. Die Veränderung der Unternehmenskultur erfordert strategische Planung, Führung und sorgfältige Umsetzung.
Unsere Studie zur digitalen Transformation europäischer Banken (2020) hat beispielsweise gezeigt, dass es den europäischen Banken an Umsetzungsgeschwindigkeit und Fokussierung mangelt. Die Banken setzten im Untersuchungszeitraum zwar auf eine ambitionierte digitale Transformation, bremsten sich aber teilweise selbst aus. So verfügten 68 Prozent des Top-Managements der in der Studie befragten Banken über ein klares Verständnis der Strategie und Herausforderung der digitalen Transformation. Die digitale Transformation schreitet jedoch nicht schnell genug voran.
Change-Management-Herausforderungen
Die Unternehmenskultur stellt aber auch eine große Herausforderung für Mitarbeitende und Führungskräfte dar, da sie schwer greifbar ist. Unser Kurztest bietet eine Struktur für die Unternehmenskultur und gibt Hinweise zur Verbesserung.
Wichtig für ein erfolgreiches Change Management ist auch, dass sich alle Beteiligten, vom Vorstand bis zu den weiteren Führungsebenen, ihres eigenen Handelns bewusst sind („Wie handeln wir?“).
Führungskräfte im Wandel
Ausgehend vom ersten Grundprinzip der Führung im Kulturwandel werden sich Führungskräfte nur dann auf massive Veränderungen einlassen, wenn sie deren Sinn verstehen und Vertrauen in die Transformation haben. Darüber hinaus gelten folgende weitere Grundprinzipien.
Grundprinzipien der Führung im (Kultur-)Wandel:
- Kulturwandel fängt immer oben an: Zuerst beim Vorstand, dann auf Bereichsleiterebene
- Mehrwert stiften: Was sich so einfach liest, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als mitunter gewaltige Herausforderung
- Betriebswirtschaftlichen Bezug: Der Hoodie als Transformation ist nicht genug
- Individuelle Führungsarbeit: Dauert und kann nicht delegiert werden
Weiterführende Informationen zu den Grundprinzipien finden Sie in unserem Artikel: