Virtuelles Arbeiten während der Corona-Pandemie: Gute Stimmung, offene Fragen
In den letzten Tagen haben wir in zahlreichen Onlinekonferenzen mit vielen Vertreterinnen und Vertretern aus Genossenschaftsbanken und Sparkassen gesprochen. Dabei haben wir von rund 80 Personen aus Vorständen und Betriebsleitungen strukturiert Beurteilungen des Status quo sowie offene Fragen eingesammelt.
Kernergebnisse aus diesen Liveumfragen
- Bei einem Drittel arbeiten weniger als 10 % der Mitarbeiterschaft aus dem Homeoffice, bei einem weiteren Drittel schon etwa die Hälfte.
- Über 80 % der Teilnehmenden beurteilen die Zusammenarbeit in virtuellen Teams und die technische Grundlage als gut.
- Besonders zufrieden sind die Befragten mit der betrieblichen Kommunikation während der Corona-Pandemie: Den fortlaufenden Informationsfluss (81 %), Zugriff auf interne und kundenbezogene Kontaktdaten (73 %) und die Toolunterstützung von Onlinemeetings (73 %) bewertet jeweils die große Mehrzahl als positiv.
- Allerdings haben nur etwa 60 % der Mitarbeitenden – zumeist aus internen Bereichen mit betriebskritischen Aufgaben – Zugriff auf diese technische Ausstattung.
- Und deutlich mehr als die Hälfte der Institute hat noch keine formale Vereinbarung mit dem Betriebs- oder Personalrat zur Onlinearbeit geschlossen.
Noch läuft bei Regionalbanken nicht alles rund während der Corona-Pandemie
- Neue Zusammenarbeitsmodelle und Arbeitsabläufe sind vielfach noch unklar, und die technische Infrastruktur ist wenig auf agile, interaktive Zusammenarbeit ausgelegt.
- Fragt man Führungskräfte nach den größten Herausforderungen, nennen diese Steuerung und Erhalt der Leistung ihrer Teams (71 %), Organisation des Arbeitsalltags ihrer Mitarbeitenden (62 %), individuelle Unterstützung einzelner „Problemfälle“ (48 %) und die Vermittlung längerfristiger Perspektiven (43 %).
Raus aus dem Corona-Krisenmodus in drei Stufen
Vor allem die Fragen der Führungskräfte der Regionalbanken zeigen eines ganz klar: Es reicht nicht, sich im Homeoffice gut einzurichten, nun müssen auch Leistung und Geschäftserfolg wieder stimmen. Daraus ergibt sich ein Drei-Stufen-Plan:
1. Arbeitsfähigkeit sichern
Wie die Umfrage gezeigt hat, stehen hier oft interne Bereiche und unmittelbar betriebsrelevante Aufgaben im Fokus. Wichtig ist eine Standortanalyse der Führung und eine zielgerichtete Ausrichtung an Erfolgsfaktoren. Zudem rücken die Vermittlung wirkungsvoller Instrumente und Routinen für Onlinekommunikation und -führung sowie eine leistungsorientierte Unterstützung für Mitarbeitende auf Distanz in den Vordergrund.
2. Leistung sichern
Hier steht der Vertrieb der Regionalbanken im Mittelpunkt: Vertriebsmanager/-innen müssen als Schnittstelle zwischen Krisenmanagement der Gesamtbank und Vertrieb Kunden priorisieren, eine gezielte Ansprache sowie schnelle und einheitliche Reaktionen ermöglichen, Risiken rasch bewerten sowie Opportunitäten erkennen und nutzen.
In der Beratung kommt es auf zielsichere und adressatengerechte Kommunikation an, vor allem wenn „Face-to-Face“-Kommunikation nicht mehr möglich ist. Dazu braucht es professionelle Argumentationsleitfäden und erfolgreiche Gesprächsstrategien bei „unbequemen“ Gesprächspartnern/-partnerinnen sowie die Fähigkeit, Onlinetools zur Kundenberatung zielsicher auszuwählen und einzusetzen. Gerade im Servicebereich spielen zudem der professionelle Umgang mit emotionalen Kundenanliegen, Einwandbehandlung und Erkennen von Verkaufssignalen eine große Rolle.
3. Zukunft nach Corona sichern
Genauso wichtig ist es aber, heute schon an morgen zu denken: aus dieser Krise lernen, wie man mit (hoffentlich nicht zeitnah folgenden) Krisen umgeht, und gezielt nutzen, was in der Krise Neues entstanden ist. Viele Institute dokumentieren systematisch technische sowie organisatorische Problemlösungen und Verbesserungen.
Erste verbandsgebundene Bildungsanbieter planen schon mit zeb zusammen „Post-Corona“-Workshops, in denen diese Erfahrungen aufgearbeitet und in dauerhafte Verbesserungen in der Personal- und Organisationsentwicklung umgesetzt werden sollen.
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Was jetzt wirkt: Handlungsansätze für das Arbeiten in virtuellen Teams
Ein klares Team-Commitment ist in dieser Zeit der Schlüssel für ein erfolgreiches Zusammenarbeiten von zu Hause. Entwickeln Sie hierzu ein von allen geteiltes Verständnis für Zusammenarbeit und Kommunikation im Team, übergreifende Transparenz, Meetings, Führung und eine Netiquette.
1. Bereiten Sie Meetings inhaltlich klar und zeitlich strukturiert vor
Achten Sie darauf, dass die Teilnehmerzahl begrenzt ist und die Dauer des Meetings der Wichtigkeit der zu behandelnden Themen entspricht. Stellen Sie zudem sicher, dass alle Teilnehmenden die Agenda und Zeitblöcke bereits im Vorhinein kennen und bei jedem Meeting Protokoll geführt wird.
2. Finden Sie eine geeignete Kommunikationsbalance mit Ihrem Team
Je nach Dringlichkeit und Komplexität der besprochenen Themen müssen Sie klare Kommunikationsregeln hinsichtlich synchroner und asynchroner Kommunikation erarbeiten.
3. Strukturieren Sie den Arbeitsablauf Ihres Teams und machen Sie Ihre Ergebnisse transparent
Den Arbeitsablauf können Sie durch tägliche, kurze Teamaustausche über Ergebnisse des Vortags und die Arbeitsverteilung des jeweiligen Tages sowie durch einen intensiven Austausch am Ende einer Woche strukturieren. Arbeitsfortschritte werden durch neue Methoden der Zusammenarbeit in einem digitalen Tool sichtbar und durch ein klares Verständnis im Umgang mit aktualisierten Arbeitsfortschritten transparent gemacht.
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Private-Banking-Studie Österreich – 2018 (zeb)
Die zeb.Private-Banking-Studie Österreich ist die erste ihrer Art, die ein umfassendes Verständnis für die Spezifika des österreichischen Private-Banking-Markts vermittelt.Private Banking Studie Deutschland – 2018 (zeb)
Dass sich Privatbanken in Deutschland weiterentwickeln müssen, daran besteht kein Zweifel. Die Ergebnismargen bewegen sich trotz günstigem Marktumfeld weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.4. Entwickeln Sie sich als Führungskraft weiter
Neben der Vorbildfunktion bezüglich neuer Arbeitsmethoden und dem Vertrauen gegenüber den Mitarbeitenden rückt die Reflektion der Zusammenarbeit immer mehr in den Vordergrund. Notieren Sie für Letzteres alle guten Erfahrungen und Lösungsansätze. Teilen Sie diesen Erfahrungsschatz in Ihrem Haus, und stellen Sie sicher, dass die guten Erfahrungen auch in die Zukunft mitgenommen und dauerhafte Verbesserungen abgeleitet werden. Beteiligen Sie dazu alle Mitarbeitenden – denn auch das hilft dabei, in der jetzigen Krisensituation Sinn zu stiften und eine längerfristige Perspektive zu geben.
5. Erarbeiten Sie eine Netiquette mit Ihrem Team
Der Umgang miteinander sollte in Form von klaren „Spielregeln“ gefestigt werden. Konstruktives Feedback, andere ausreden lassen, konkrete Nachfragen sowie bilaterale Gespräche bei Missverständnissen sind erste Bestandteile einer Netiquette, die Sie mit Ihrem Team erarbeiten sollten.