Plattformökonomie

Von den fünf größten börsennotierten Unternehmen basieren vier auf dem Ansatz einer Plattform – dies ist somit das aktuell weltbeherrschende Geschäftsmodell. Beispiele sind Plattformbetreiber wie Amazon, Google, Facebook, Alibaba oder Tencent (WeChat).

Was machen Plattformmodelle anders als „herkömmliche“ Geschäftsmodelle und warum sind sie so erfolgreich?

  • 2-sided-markets: Anbieter werden mit potenziellen Käufern zusammengebracht. Diese kannten sich vorher nicht und kommen erst über die Plattform miteinander in Kontakt.
  • Halten der Kundenschnittstelle: Die Plattform kontrolliert zu jeder Zeit den Kontakt zum (kaufenden) Kunden und hält die direkte Schnittstelle zu ihm – dies ist ihr elementarer Kern.
  • Zugangskontrolle für Anbieter: Der Zugang für Anbieter zur Plattform wird streng kontrolliert. Non-compliance mit den vorgegebenen Regeln kann für Anbieter den Ausschluss von der Plattform bedeuten.
  • Datensammlung/-nutzung: Kundendaten und ihre im Netz hinterlassenen Spuren werden strukturiert gesammelt und genutzt.
  • Lock-in-Effekt: Durch ein stetig wachsendes Angebot der Plattform kann diese ein immer effizienteres Angebot unterbreiten. Gleichzeitig beginnt ein Netzwerkeffekt mit einem Lock-in, der immer mehr Marktakteure auf die Plattform zieht.

Was ist der nächste Evolutionsschritt?

In der Praxis lässt sich bereits heute beobachten, dass Produkte bzw. Dienstleistungen der Händler sukzessive durch plattformeigene Angebote ersetzt werden (z.B. „amazon basics“ oder Netflix).

Denkt man die Theorie konsequent weiter, wird es am Ende eine alles beherrschende Plattform mit unbeschränkter Marktmacht geben. Ob dies tatsächlich so kommen wird, bleibt offen. Aber man kann und muss davon ausgehen, dass die Plattformökonomie das prägende Modell des Wirtschaftslebens im nächsten Jahrzehnt sein wird.

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