Über FE fundinfo
Hallo Herr Dr. Breier, Sie sind seit letztem Jahr Head of ESG Product bei FE fundinfo. Welche Rolle nimmt FE fundinfo im Wirtschaftsraum zwischen Fondsanbietenden, Fondsdistribuierenden, Finanzberaterinnen und -beratern sowie Anlegenden ein und welche Rolle spielen ESG-Produkte in dem Kontext?
FE fundinfo ist ein weltweit führender Anbieter von Daten und Technologien für Investmentfonds. Wir sorgen für Transparenz und ermöglichen Vermögensverwaltenden, Fondsmanagerinnen und ‑managern, Fondsdistribuierenden sowie Beraterinnen und Beratern, den Business Value zu identifizieren und Potenziale zu erschließen. Mit unseren Daten- und Informationsmanagementtools können unsere Kunden die regulatorischen und Reportinganforderungen während des gesamten Lebenszyklus eines Fonds erfüllen. Die Qualität unserer Daten und das Fachwissen unserer Berater/‑innen fließen in Anlageentscheidungen ein, die Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betreffen.
Aus der ESG-Perspektive bieten wir unseren Kunden eine Reihe von Produkten und Services. Wir unterstützen Fondsmanager/-innen bei ihrer ESG-Berichterstattung, ihrem ESG-Datenmanagement und der Datenbereitstellung – zum Beispiel über das European ESG Template (EET), die branchenübliche SFDR-Vorlage von FinDatEx. Zudem stellen wir Finanzberaterinnen und -beratern die uns zur Verfügung stehenden Daten auf Fondsebene über unsere Researchplattform FE Analytics bereit. Hier können sie mehr als 300.000 Portfolios und Instrumente durchsuchen, vergleichen und dann auf der Grundlage von Eignungskriterien eine einfache Vorauswahl von Fonds treffen.
Nachhaltigkeit und regulatorische Anforderungen in der Fondsbranche
Seit Publikation der EU-Taxonomie sowie der Offenlegungsverordnung steigen Nettomittelzuflüsse in Fondsprodukte, die als nachhaltig gelten, stetig an – etwa 50 % der Anlagevolumina in EU-domizilierten Fonds ist – Stand 30. September 2022 – nachhaltig, d. h. in Fonds nach Artikel 8 oder 9 der SFDR, investiert.[1] Fondsanbietende partizipieren zwar aktiv an der Auflage von innovativen Produkten, scheinen jedoch mit der Umsetzung von regulatorischen Anforderungen, insbesondere im Bereich der Offenlegung von ESG-Daten, Probleme zu haben. Wie beurteilen Sie die aktuellen Entwicklungen rund um Nachhaltigkeit in der Fondsbranche sowie die Auslegung der regulatorischen Anforderungen?
Im Allgemeinen sind die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeit sehr positiv. Wir sehen, dass es eine starke Dynamik gibt, um Transparenz und angemessene Regularien für Nachhaltigkeitslösungen in der Fondsbranche zu schaffen.
Einerseits ist klar, dass sich einige dieser Regularien als komplizierter herausgestellt haben, als es sich viele Marktteilnehmende erhofft hatten. Andererseits ist Nachhaltigkeit ein sehr heikles Thema, weil es verschiedene Möglichkeiten, eine nachhaltige Anlagelösung zu entwickeln, und nicht nur eine Standardmethode zur Bewertung der Nachhaltigkeit gibt. Die Verordnung der Europäischen Union über SFDR spiegelt diese Komplexität ganz gut wider.
Da sie die Vielfalt der Anwendungsfälle aufzeigt, ist sie für die Branche zu einer großen Herausforderung geworden. Diese gilt es zu bewältigen. Und wir sehen auch, dass es in der Branche viele offene Fragen und Unsicherheiten gibt, die letztlich dazu geführt haben, dass in jüngster Zeit eine Reihe von Fonds von Artikel 9 auf 8 zurückgestuft wurden.
Wir sehen die Neueinstufung der Fonds jedoch als positiven Schritt. Denn dieser Prozess demonstriert, dass die Branche ein besseres Verständnis für die Attribute und Nachhaltigkeitsziele, die für den Artikel-9-Status erforderlich sind, erlangt.
Generell sehen wir es als positiv an, dass es zu mehr Regulierung und Transparenzrichtlinien kommt, damit die Fondsmanagerinnen und -manager wissen, was sie berichten sollen. Und dies wird auch in Zukunft klare Standards für nachhaltige Anlagen schaffen.
Die Probleme bei der Umsetzung regulatorischer Anforderungen und insbesondere der Offenlegung von ESG-Daten sind oftmals auf die Regulatorik selbst zurückzuführen. Kritische Stimmen werfen der EU-Kommission vor, dass verschiedene Anforderungen wie MiFID und die Offenlegungsverordnung nicht aufeinander abgestimmt und viel zu spezifisch sind, sodass einerseits ein enormer Daten- und Rechenaufwand entsteht und andererseits keine werthaltige Aussage über die Nachhaltigkeit eines Fonds getroffen werden kann. Wenn Sie der EU-Kommission zwei Tipps geben könnten, wie die Regulatorik hinsichtlich ESG verbessert werden könnte, welche wären dies?
Zunächst einmal bin ich der festen Überzeugung, dass wir eine schlankere und weniger komplexe Berichterstattung brauchen. Ich spreche nicht von der Verordnung selbst, sondern vom tatsächlichen Bericht, dem endgültigen Ergebnis. Für Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet ist es schon schwierig, alle erforderlichen Datenpunkte in den SFDR-Berichten vollständig zu verstehen. Und Nachhaltigkeit ist bereits ein kompliziertes Thema. Wie sollen dann Investierende aus diesen Berichten einen Nutzen ziehen können?
Die Europäische Union hat versucht, einen Rahmen zu finden, der sicherstellt, dass jede Investitionsform in den SFDR-Bericht passt. Aber, wenn wir ehrlich sind, waren diese Dokumente ursprünglich nicht nur für ESG-Expertinnen und -Experten gedacht. Und nun haben wir Regularien, die die Branche dazu zwingen, Berichte mit bis zu acht Seiten langen Fließtexten zu erstellen.
Wir werden keine Privatkundinnen und -kunden haben, und es wird auch nicht viele institutionelle Kunden geben, die mit dem, was wir dort berichten, wirklich gut vertraut sind. Mein Verbesserungsvorschlag für die Zukunft wäre also, die Komplexität zu reduzieren und einen Bericht zu erstellen, der einen Überblick bietet. Und dieser erste Bericht kann und sollte auf dem Markt nutzbar und verständlich sein. Die Schweiz geht mit den Swiss Climate Scores hier einen sehr guten Weg.
Eine zweite Empfehlung wäre eine größere Kohärenz und Klarheit bei den Zeitplänen. Aufgrund der zeitlichen Abfolge der SFDR-Berichterstattung müssen die Fonds über Daten berichten, die die Unternehmen noch nicht publizieren müssen. Aus Sicht der Europäischen Union wäre es viel einfacher gewesen, zu definieren, was die Unternehmen messen und öffentlich zugänglich machen sollen, anstatt die Fondsbranche zu zwingen, über Kerndaten zu berichten, die noch gar nicht verfügbar sind.
Ich denke, dass die Branche so eine wesentlich bessere und effektivere ESG-Berichterstattung liefern könnte.
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ESG-Datenqualität in der Fondsbranche
Die mangelnde Qualität von ESG-Daten, beispielsweise in vorvertraglichen Informationen und Offenlegungen auf Websites, wird oftmals als zentraler Kritikpunkt von Anlegerinnen und Anlegern erwähnt. Dies ist darin begründet, dass detaillierte Daten über nachhaltige Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren (die sogenannten Principal Adverse Impacts, PAIs) oder EU-Taxonomiequoten teilweise nur lückenhaft bis gar nicht verfügbar und oftmals nur schwer auszuwerten und zu interpretieren sind. Wie stark schätzen Sie diese Kritik als berechtigt ein und welche Maßnahmen treffen Sie als Softwareprovider, um Datenqualität sowie ‑verfügbarkeit langfristig zu verbessern?
Die Fragen rund um die Qualität der ESG-Daten spiegeln den Punkt wider, den ich vorhin angesprochen habe: Wir sollten zunächst die Unternehmen auffordern, bestimmte Kerndaten zu melden, und dann die Fondsbranche verpflichten, über diese Kerndaten zu berichten.
Es geht jedoch um mehr als Daten. Keinen Zugang zu den richtigen Daten in der richtigen Qualität zu haben, kann eine bequeme Ausrede sein. Selbst wenn die Daten und Schätzungen für den freien Emissionsbereich nicht zu hundert Prozent korrekt sind, kommen sie den eigenen, tatsächlichen Emissionen sehr nah. Wir können in der Branche hundertprozentige Genauigkeit und Daten verlangen, jedoch haben wir immer noch nicht die Anzahl an Expertinnen und Experten, die wir benötigen, um diese zu verstehen und zu erklären.
Es gibt viele gute und aussagekräftige Daten auf dem Markt. Und es ist wesentlich besser, sich auf Schätzungen zu berufen, als ohne sie auszukommen.
Produktlösungen mit sozialem oder Governancefokus
Investmentlösungen mit ökologischem Fokus dominieren das nachhaltige Produktsegment und werden zunehmend als „Mainstream“ gesehen. Produktlösungen mit sozialem oder Governancefokus können jedoch langfristig zur Differenzierung von Wettbewerbern beitragen und somit als USP geltend gemacht werden, sind jedoch selten im Markt zu entdecken. Wie fortgeschritten sehen Sie die Entwicklung von Produkten jenseits von ökologischen Merkmalen und welche spezifischen Herausforderungen stellen sich in den beiden anderen Dimensionen bezüglich Datenqualität und Interpretierbarkeit der KPIs?
Alles, was über die Umweltmerkmale hinausgeht, bleibt eine Herausforderung. Das sehen wir auch bei der Regulierungsbehörde selbst. Sie hat eine Taxonomie für die ökologische Ausrichtung erstellt, aber sogar diese bietet keinen vollständigen Katalog an Definitionen. Und wir warten weiterhin auf die Sozialtaxonomie. Sie wurde schon mehrmals verschoben. Das ist verständlich, denn die sozialen Aspekte sind noch komplizierter zu bewerten, insbesondere aus quantitativer Sicht.
Die TNFD, die Taskforce für die Offenlegung der biologischen Vielfalt, die in Kürze die Informationsanforderungen festlegen wird, konzentriert sich sehr stark auf Umweltmerkmale. Aber vor allem im sozialen Bereich ist es schwierig, zu einem allgemeinen Verständnis zu gelangen, was auf kulturelle Unterschiede zurückzuführen ist.
Bei den sozialen Kennzahlen geht es vor allem um Transparenz in der Lieferkette. Fondsmanagerinnen und -manager benötigen ESG-Daten sowohl über die direkten als auch über die indirekten Zulieferer eines Unternehmens – zum Beispiel für Elektrofahrzeuge, um zu sehen, woher diese Unternehmen Lithium und Kobalt für ihre Batterien sowie die unzähligen Komponenten und Materialien beziehen, die für den Bau benötigt werden.
Auch auf nationaler Ebene nehmen die Umrisse der Berichterstattung Gestalt an. Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, das am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist, soll Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen aus Entwicklungs- und Schwellenländern beziehen, zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards verpflichten. Ein Großteil der Nachweise für die Einhaltung dieser Standards wird in Form von Branchenzertifizierungen und Audits erfolgen.
Fund Information Hub zur Zentralisierung von Fondsinformationen
Im Lebenszyklus eines Fonds fallen riesige Datenmengen und Dokumente an, die oftmals an mehr als einer Stelle verwendet werden. So werden beispielsweise PAIs nicht nur im Rahmen des jährlichen PAI-Statements auf Unternehmensebene veröffentlicht, sondern auch im Rahmen der Fondsjahresberichte sowie in Reportings wie dem EET. Um dieses komplexe Daten- und Dokumentenmanagement sowie Reportingprozesse effizienter zu gestalten, hat FE fundinfo den Fund Information Hub zur Zentralisierung von Fondsinformationen geschaffen. Welche Mehrwerte bringt eine solche „Golden Source“ mit sich?
Es sollte nicht mehrere Kerndaten für ein und denselben Zweck auf dem Markt geben, sondern vielmehr einen offiziellen Datenpool, der sozusagen die „Golden Source“ darstellt. Und hier kommt unser Fund Information Hub ins Spiel. Er beinhaltet die Tools und Funktionen, die notwendig sind, um die eigenen Daten zu verstehen und um sicherzustellen, dass alle im Markt diese „Golden Source“ nutzen – und zwar detailliert.
Hier geht es um Datenmanagement und darum, dass alle Beteiligten zum richtigen Zeitpunkt Zugang zu den relevanten Daten haben. Dies ist auch aus der ESG-Perspektive sehr interessant. Wenn wir heute über ESG auf dem Markt sprechen, sehen wir Fondsmanagerinnen und -manager, die z. B. MSCI in ihrem Anlageprozess nutzen, um zu entscheiden, welche Investitionen sie tätigen wollen, und die MSCI auch für ihre Berichterstattung verwenden. Allerdings könnten auch andere Anbietende – wie Sustainalytics, ISS usw. – auf der Grundlage der Informationen über die gesamten Portfoliobestände einen ESG-Score für einen Fonds berechnen und die Anbietenden für die Vergabe niedriger Scores kritisieren.
Doch diese Kritik ist möglicherweise nicht gerechtfertigt. Die niedrige Punktzahl könnte einfach auf eine fehlende Korrelation zwischen den Datenanbietenden zurückzuführen sein. Deshalb brauchen wir diese „Golden Source“ der Wahrheit. Ein/-e Anbieter/-in muss sagen können: „Dies ist der tatsächliche Kerndatensatz, den ich für diesen Fonds messe.“ Nur so stellen wir sicher, dass wir diese Fonds wirklich auf der Grundlage der im Anlageprozess verwendeten Daten bewerten.
Illiquide Anlageklassen im Bereich ESG transparent anbieten
Datenqualität und -verfügbarkeit werden oftmals im Kontext von liquiden Assetklassen diskutiert. Hier ermöglichen zahlreiche Datenprovider eine standardisierte Auswertung von ESG-Daten großer Unternehmen und deren Nutzung für entsprechende Offenlegungen hinsichtlich Aktienprodukten. Bei illiquiden Anlageklassen wie Immobilien oder Infrastruktur scheint die Herausforderung viel größer zu sein, da jeder Produkthersteller eigene Daten erheben und auswerten muss. Wie können Softwarelösungen bei solchen illiquiden Anlageklassen und Investitionen unterstützend sein? Was muss abseits von diesen Lösungen passieren, damit Marktteilnehmende in Zukunft besser aufgestellt sind, um solche Anlageklassen im Bereich ESG transparent anbieten zu können?
Ja, wir müssen zugeben, dass illiquide Vermögenswerte aus ESG-Sicht eine Herausforderung darstellen. Es gibt viele innovative Anbietende in diesem Bereich mit nützlichen Lösungen für die Messung und Nachverfolgung von illiquiden Vermögenswerten, für die Speicherung der Daten und die Sicherstellung ihrer effektiven Nutzung.
Bei FE fundinfo unterstützen wir auch die Darstellung und Erstellung von Berichten für illiquide Vermögenswerte. Noch ist es sehr schwierig, die Bilanz eines Immobilien- oder eines Infrastrukturportfolios zu berechnen. Dies wird in Zukunft einfacher werden, höchstwahrscheinlich jedoch immer eine Art von Nischenanwendung bleiben, weil es eine Kombination von maßgeschneiderten Lösungen erfordert. Produktlösungen können in diesem Bereich nicht unbedingt helfen.
Dennoch ist es positiv, dass die Vermögensverwaltungsbranche beginnt, sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen.
Wir unterstützen unsere Kunden auch in dieser Hinsicht und bieten ihnen Lösungen für die Erstellung von Berichten und die Bereitstellung ihrer Daten an. Außerdem sorgen wir dafür, dass diese Daten an die richtigen Personen gelangen. Und es gibt auch Unternehmen, die diesen Kunden helfen, die Daten zu sammeln, zu berechnen und auf die Fondsebene zu bringen.
Unsere ESG-Studie für Sie zum Download in unserem Serviceportal
ESG-Umsetzungsstudie – 2024
Europas Banken auf dem Prüfstand: Zwischen ökologischem Aufbruch und betriebswirtschaftlicher RealitätZukunft der Fondsbranche
Im Hinblick auf die für die Nachhaltigkeitseinstufungen von Produkten wichtigen Ereignisse der letzten Jahre, wie die Klassifizierung von Atomstrom und Gas als nachhaltig sowie die steigende Akzeptanz hinsichtlich defensiver Rüstung seit dem Beginn des Ukrainekriegs, stellt sich die Frage, inwieweit die Fondsbranche nicht nur innovativ, sondern auch flexibel aufgestellt ist, um eine sich stetig wandelnde Definition von Nachhaltigkeit in Daten und Prozessen zu berücksichtigen. Welche Chancen bzw. Herausforderungen sehen Sie diesbezüglich in den kommenden Jahren? Welche Erwartungen haben Sie an die Branche und auch an den Regulator?
Einige dieser Überlegungen sind in hohem Maße kulturell bedingt. Wir wissen aus kultureller Sicht, warum Französinnen und Franzosen die Kernenergie und die Deutschen das Gas als grün in der Taxonomie anstreben. Die einzige Möglichkeit für uns, um diese unterschiedliche Betrachtungsweise zu bewältigen, besteht darin, die kulturelle und politische Barriere zu überwinden. Aber das wird wahrscheinlich nicht so bald geschehen.
Folglich werden jeder Kerndatensatz und jede Frage, die politisch und kulturell bedingt sind, wie in den Bereichen Energie oder Verteidigung, immer einen starken Einfluss auf die Entwicklung der Regularien haben.
Bei FE fundinfo sprechen wir von Ausschlusskriterien. Verteidigung und Energie sind klassische Ausschlusskriterien, aber wir wissen, dass diese kulturell bedingt sind. Im Vereinigten Königreich gibt es andere Ausschlusskriterien als in Mitteleuropa, Deutschland oder Österreich. Auch sehen wir Unterschiede beim Vergleich zwischen einem eher religiösen und einem weniger religiösen Land. Aber diese Ausschlüsse sollten uns nicht zu weit von dem eigentlichen Ziel ablenken – dem Streben nach einer nachhaltigeren Zukunft.
Wenn alles in einem Portfolio auf eine nachhaltige Zukunft ausgerichtet ist und einen starken Einfluss auf die Umwelt oder die Gesellschaft hat, sollten wir uns vielleicht keine Sorgen über die eine Investition machen, die immer noch in die Kernkraft geht. Es ist nur eine einzige Investition.
In einer perfekten Welt würde das nicht passieren. Aber wir müssen auch die Komplexität der Welt anerkennen, in der wir leben. Und ich denke, wir sollten akzeptieren, dass nicht alles perfekt sein kann. Wir müssen nicht immer eine leere Null sehen, wenn wir über Ausschlusskriterien sprechen. Wir müssen verstehen, warum jemand immer noch glaubt, dass eine Investition in Kernenergie oder Gas zur Erreichung des eigenen allgemeinen Anlageziels beiträgt.
Vielen Dank für das Gespräch! Wir wünschen Ihnen und FE fundinfo alles Gute für die Zukunft.