Über die Studie: Ziel und Durchführung
Worum geht es in der CFO-Studie 2024?
Unsere Studie zielt darauf ab, ein klares Bild davon zu zeichnen, wie KI die Finanzorganisationen in Europas führenden Banken verändern könnte. Dabei haben wir uns mit einem besonders tiefgehenden, qualitativen Ansatz auf die Erfahrungen und Erwartungen von Entscheidungsträger:innen fokussiert: durch 25 Interviews mit Chief Financial Officers (CFOs) und Bereichsleitungen sowie die Analyse von über 100 Dokumenten. Dieser detaillierte Einblick ist eine der besonderen Stärken unserer Studie, da er uns erlaubt, die praktischen Erfahrungen und Zukunftsvisionen direkt aus der Praxis zu verstehen und zu dokumentieren.
Wer waren die Teilnehmenden der Studie?
Wir haben mit 25 Topentscheidungsträger:innen gesprochen, darunter CFOs und leitende Finanzverantwortliche aus führenden europäischen Großbanken und Spezialfinanzinstituten. Die Interviewten stammten zu jeweils 50 % aus der DACH-Region und dem übrigen europäischen Ausland. Dieser Mix erlaubt es uns, sowohl regionale Unterschiede als auch gemeinsame Trends auf dem gesamten europäischen Bankenmarkt abzubilden.
Was war die Herangehensweise bei der CFO-Studie und was hebt sie von anderen ab?
Ein entscheidender Aspekt unserer Studie ist, dass wir nicht nur auf menschliche Expert:innen zurückgegriffen haben, sondern auch KI-gestützte Methoden aktiv einbezogen haben. Das ist ein relativ neuer Ansatz, den wir gewählt haben, um die enorme Datenmenge strukturiert und effizient auszuwerten. Dabei wurden KI-Modelle wie SciSpace verwendet, die uns halfen, Topic Maps zu erstellen und komplexe Themengebiete schnell und präzise zu analysieren. So konnten wir ein fundiertes, gut strukturiertes Gesamtbild der aktuellen Entwicklungen in der Finanzorganisation erfassen. Wir haben also eine Studie über KI in der Finanzfunktion mithilfe von KI erstellt!
Kernaussagen der CFO-Studie
Auf Basis der mit CFOs geführten Gespräche: Was sind die Kernaussagen der Studie? Wie stehen CFOs generell zum Thema KI?
Ein zentrales Ergebnis ist die Erkenntnis, dass KI die Finanzorganisation in sämtlichen Bereichen beeinflussen wird, obwohl sie die CFO-Rolle selbst nicht grundlegend umkrempeln wird. Auffällig ist jedoch der noch sehr zurückhaltende Umsetzungsstand: Fast 90 % der befragten Banken befinden sich noch in der Experimentierphase und tasten sich an die Einsatzmöglichkeiten von KI heran. Es gibt aber unter den Befragten eine klare Übereinkunft darüber, dass die kommenden Jahre entscheidend sein werden, um von der Experimentierphase zu einer aktiven Nutzung überzugehen.
Bei der Anwendung von KI hat sich gezeigt, dass sowohl eine adäquate Datenstruktur und -qualität als auch KI-Qualifikationen seitens der Mitarbeitenden als wichtige Prioritäten angesehen werden. Zudem sind sich die befragten CFOs einig, dass eine klare Strategie im Hinblick auf die KI in der Finanzfunktion sowie eine klare Kommunikation an die Mitarbeitenden in Bezug auf die KI-Nutzung essenziell sind.
Gibt es Aspekte, die euch besonders überrascht haben?
Definitiv. Eine der größten Überraschungen war die Zurückhaltung der CFOs bei der Umsetzung von KI, obwohl alle Teilnehmenden den erheblichen Einfluss der Technologie auf die Zukunft der Finanzorganisation betonten. Insbesondere die Herausforderungen im Bereich des Datenmanagements, des Datenschutzes und der oft unklaren regulatorischen Rahmenbedingungen sind nicht zu unterschätzen.
Viele CFOs sehen KI zwar als strategisch wichtig an, haben aber den umfassenden Einsatz im Tagesgeschäft noch nicht umgesetzt. Einige Institute nannten fehlende Ressourcen und fehlendes Fachwissen als Gründe dafür, während andere angaben, dass für die Auseinandersetzung mit KI schlicht und ergreifend die Zeit fehle und deshalb eine neue strategische Positionierung des Themas „KI“ zwingend erforderlich sei.
Aufgrund des disruptiven Charakters von KI in vielen Bereichen hatten wir eine eher skeptische Haltung der CFOs gegenüber KI erwartet. Dies ist jedoch nicht der Fall. KI wird weniger als Bedrohung für traditionelle Finanzrollen wahrgenommen, sondern vielmehr als Mittel zur Verbesserung und zur Steigerung der Effizienz bestehender Prozesse – eine wirklich positive Überraschung, die uns zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt!
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Bedeutung von KI für die Finanzfunktion von morgen
Nutzen CFOs KI tatsächlich bereits im täglichen Business?
Aktuell nutzen die meisten CFOs KI noch nicht intensiv im Tagesgeschäft. Viele CFOs setzen KI bisher eher punktuell ein, zum Beispiel für Analysen und erste Automatisierungen, aber der umfassende und routinemäßige Einsatz ist in den meisten Fällen noch nicht erreicht. Die CFOs sind jedoch davon überzeugt, dass KI in den kommenden Jahren zunehmend in das tägliche Geschäft integriert wird und alle Bereiche der Finanzorganisation langfristig profitieren werden – insbesondere in den Feldern Datenanalyse, Reporting und Effizienzsteigerung.
Einige CFOs experimentieren sogar auf eigene Faust mit neuartigen KI-Tools und setzen sich dafür ein, dass alle Mitarbeitenden KI in verschiedenen Formen in der täglichen Arbeit anwenden und somit Schritt für Schritt damit vertraut werden.
Welche Art von Use-Cases ist hier im Fokus?
In der Studie werden fast 50 KI-Anwendungsfälle im Finanzbereich identifiziert, und bei 16 davon konnten bereits messbare Effizienzgewinne und Kosteneinsparungen verzeichnet werden. Dies zeigt, dass KI in der Lage ist, greifbare Resultate zu liefern – vor allem dann, wenn der Einsatz gut geplant und gezielt erfolgt. Diese Anwendungsfälle helfen dabei, das Potenzial von KI für die Branche zu konkretisieren und die Vorteile einer verstärkten Implementierung greifbar zu machen.
Zu welchem Schluss kommt ihr in der CFO-Studie?
Wir kommen in der Studie zu dem Schluss, dass KI zwar das Potenzial hat, die Finanzorganisation europäischer Banken maßgeblich zu verändern, sich jedoch aktuell noch in einer frühen Phase der Implementierung befindet. Die Mehrheit der befragten CFOs und Finanzleitungen erkennt, dass KI jeden Bereich ihrer Abteilung beeinflussen wird – von der Datenanalyse bis hin zu Entscheidungsprozessen.
Dennoch fehlt es momentan noch an umfassenden Umsetzungsstrategien, und die meisten Banken befinden sich in einer explorativen Phase. Der Übergang von der Experimentier- zur Implementierungsphase durch gezielte Treiber muss beschleunigt werden.
Was ist euer abschließendes Fazit? Wie seht ihr die Entwicklung von KI in der Finanzfunktion?
Unser abschließendes Fazit ist, dass KI eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft der Finanzorganisation europäischer Banken darstellt – jedoch steht die Branche noch am Anfang dieser Transformation. Obwohl CFOs die strategische Bedeutung von KI klar erkennen, zeigt sich aktuell eine große Diskrepanz zwischen dem Potenzial der Technologie und ihrer tatsächlichen Anwendung im Alltag.
Wir sehen die Entwicklung von KI in der Finanzfunktion als eine schrittweise, aber unumgängliche Reise. Die erfolgreiche Umsetzung messbarer Anwendungsfälle wird den weiteren Weg prägen und das Vertrauen in die Technologie erhöhen. Langfristig wird KI nicht nur die Effizienz und Präzision in der Finanzorganisation steigern, sondern auch die Rolle der Finanzfunktion als strategischer Partner innerhalb der Bank stärken.
KI wird es ermöglichen, tiefere Einblicke in Daten zu gewinnen, schnellere Entscheidungen zu treffen und Kosten signifikant zu senken – eine Entwicklung, die die Finanzfunktion grundlegend bereichern wird.