Hintergrund der Studie
Die Arbeitsorganisationen der Finanzdienstleister stehen schon länger durch neue, innovative Marktteilnehmer, ein insgesamt aggressiveres Wettbewerbsumfeld und wachsende regulatorische Anforderungen vor erheblichen Herausforderungen. Die veränderten Arbeitsbedingungen während und sicherlich auch nach der Pandemie stellen eine schlagartig eingetretene zusätzliche Herausforderung für Unternehmenskulturen dar, die sich nahezu auf alle Mitarbeitenden auswirkt. Die Notwendigkeit, die Unternehmenskultur den neuen Gegebenheiten anzupassen und hier und da auch aus einer „Wohlfühlkultur“ eine konsequente Erfolgskultur zu entwickeln, ist inzwischen erheblich. So ist aktuell deutlich erkennbar, wie Anzahl und Umfang von Projekten mit einem Fokus auf diese Transformation der Unternehmenskultur deutlich zunehmen.
Transformation bezieht sich dabei auf die gesellschaftlichen, umwelt- sowie wirtschaftspolitischen und damit auch unternehmerischen Herausforderungen unserer Zeit – und kann nicht einfach per Managemententscheidung „verordnet“ werden. Sie muss strategisch geplant, von der Führung vorgelebt und „handwerklich sauber“ umgesetzt werden.
Überblick Transformationsstudie: Indikatoren
Im Rahmen der Studie haben wir drei Indikatoren zur Bewertung des Erfolgs festgelegt. Diese waren:
- Rentabilität
- Veränderungsfähigkeit
- Kundenorientierung
Untersucht wurde, welche Kulturmerkmale Finanzdienstleister hinsichtlich dieser drei Indikatoren besonders erfolgreich machen.
Gemessen wurde die Kultur der Unternehmen auf der Grundlage von insgesamt 15 Kulturmerkmalen (z. B. Führungskompetenz, Zielsystematik, Ergebnisorientierung …).
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Zentrale Studienergebnisse
Nach Auswertung der Ergebnisse können folgende Kernaussagen zur Transformation von Unternehmen festgehalten werden:
- Erfolgreiche Unternehmen weisen im Gegensatz zu weniger erfolgreichen Unternehmen starke Ausprägungen in einer Vielzahl der Kulturmerkmale auf.
- Die konsequente Entwicklung einer Erfolgskultur wirkt dabei deutlich positiv auf alle drei Erfolgsindikatoren.
- Erfolgskultur ist durch systematisches Management, also konkrete Maßnahmen und Handlungsweisen entwickelbar.
- Sieben konkrete Handlungsfelder sollten im Fokus stehen, um eine Kultur zu mehr Erfolg zu führen (s. u.).
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Zentrale Merkmale erfolgreicher Unternehmen
Betrachtet man die erfolgreichsten 10 % der Unternehmen aus der Transformationsstudie und vergleicht diese mit den weniger erfolgreichen Unternehmen, so lassen sich vier herausragende Merkmale erfolgreicher Unternehmenskulturen erkennen:
- Teamorientierung – Teams sind wichtiger als die Organisationsstruktur, sodass sich Teams immer wieder neu finden – auch über Grenzen von Organisationseinheiten hinweg.
- Veränderungsbereitschaft – Veränderungen wirken auf viele meinungsstarke Führungskräfte/Mitarbeitende inspirierend, sodass immer wieder Aufbruchsstimmung herrscht.
- Offenheit & Vertrauen – Feedback in alle Richtungen ist regelmäßiger sowie integraler Bestandteil der Kommunikation, es erfolgt offen und immer zeitnah. Gedanken zu Kritik oder Veränderungsmöglichkeiten werden konstruktiv diskutiert.
- Transparenz – Wissen und Informationen allen verfügbar zu machen, ist das Kapital des Unternehmens und wird im Unternehmen gelebt.
Handlungsfelder zur Schaffung einer Erfolgskultur
Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die Schaffung einer Erfolgskultur in erster Linie sauberes Managementhandwerk ist. Sieben Handlungsfelder konnten identifiziert werden, um aus eher tradierten Unternehmenskulturen die Transformation in eine Erfolgskultur zu schaffen.
- Erfolgskultur als Vorstandsthema – Vorstände erfolgreicher Unternehmen treiben das Thema Unternehmenskultur systematisch, kontinuierlich und nachhaltig voran.
- Eindeutige operative Verantwortung – erfolgreiche Unternehmen verankern die Verantwortung für die operative Entwicklung der Unternehmenskultur eindeutig im HR-Bereich
- Operationalisierte Zielkultur – erst die Operationalisierung der Zielkultur in konkrete Handlungsempfehlungen für Führungskräfte und Teams ermöglicht konkrete Kulturarbeit.
- HR-Instrumente ausrichten – insbesondere das Kompetenzmanagement wird mit allen zugehörigen Instrumenten auf eine Erfolgskultur ausgerichtet.
- Kulturentwicklung im Blick – regelmäßige, schlanke Messungen der Unternehmenskultur ermöglichen schnelles Reagieren auf gewünschte und unerwünschte Entwicklungen.
- Konsequente Führungsarbeit – eine möglichst individuelle Entwicklung der Führungskompetenzen und die regelmäßige Messung der Führungsqualität sind integrale Instrumente des HR-Bereichs.
- Straffe, teamorientierte Zielsystematik – Fokussierung auf wenige und konkrete Teamziele mit der Möglichkeit zu unterjährigen Anpassungen.
Dabei hat die Studie gezeigt, dass die entsprechende Ausgestaltung dieser sieben Handlungsfelder unabhängig von der Größe des Unternehmens oder vom spezifischen Geschäftsmodell eine durchgängig hohe Wirkung auf den Erfolg hat.
Fazit Transformationsstudie 2022
Die Unternehmenskultur beeinflusst die Motivation und damit die Leistungsfähigkeit aller Mitarbeitenden eines Unternehmens. Der vermeintlich hohe Aufwand in der Kulturarbeit wird damit deutlich relativiert – denn schon kleine Verbesserungen der Unternehmenskultur haben erhebliche Auswirkungen auf den Erfolg und die Zukunft bzw. die Transformationsfähigkeit des Unternehmens. Die Entwicklung der Unternehmenskultur ist dabei keine Magie. Vielmehr ist es die Beachtung und Umsetzung sehr spezifischer Maßnahmen.
Die Unternehmenskultur nicht bewusst zu entwickeln, ist im Umkehrschluss und vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen des Finanzdienstleistungssektors bestenfalls nur verlorenes Potenzial des Unternehmens.
Gerne stellen wir Ihnen die Ergebnisse unserer Studie zur Transformation der Unternehmenskultur persönlich vor. Kontaktieren Sie uns dafür gerne hier!