(K)ein Spiel

Kennen Sie das? Ein neues Thema steht an, und eine Workshopeinladung nach der anderen landet in Ihrem elektronischen Posteingang. Woran denken Sie als Erstes? Frontbeschallung, monströse PowerPoint-Präsentationen, Langeweile? Unstrukturierte und hierarchisch geprägte Diskussionen, die am eigentlichen Kern vorbeigehen? Das ungute Gefühl auf dem abendlichen Nachhauseweg, dass eigentlich nichts passiert ist?

Warum nicht einmal etwas Neues, anderes im Kampf gegen Workshopmüdigkeit und Ergebnislosigkeit ausprobieren? Innovative Methoden sind in aller Munde.

In diesem Zusammenhang hat zeb gemeinsam mit unterschiedlichen Kunden bemerkenswerte Erfahrungen mit Eigenland® gemacht. Eigenland® ist eine spielerische Methode, mit der sich unternehmerische Handlungsfelder strukturiert analysieren und gestalten lassen. Kern der Methodik ist das Sicht- und Nutzbarmachen des intuitiven Erfahrungswissens der Teilnehmer – ein Wissensschatz, der dem Unternehmen ansonsten häufig verborgen bleibt. Die spielerisch-intuitiven Aspekte sind mit haptischen und digitalen Elementen verbunden, sodass beide Gehirnhälften aktiviert werden. Großer Vorteil ist, dass Eigenland® nie länger als einen Tag dauert. Und: Es macht einfach eine Menge Spaß!

Warum spielen?

Üblicherweise wird dem Spiel kein Platz im Arbeitsalltag eingeräumt. Doch gerade spieleähnliche Situationen sind hervorragend dazu geeignet, innere Rationalisierungszwänge aufzulösen und Gedanken unbelastet fließen zu lassen. Der spielerische Aufbau von Eigenland® ist kein Selbstzweck – er lässt Teilnehmer freier und kreativer denken, sich sicherer fühlen und offen zu unbequemen Themen äußern. Die Methode bedient sich dabei einer Inselmetapher – im Ergebnis entsteht „Ihr Eigenland“.

Warum auf intuitives Erfahrungswissen bauen?

Ergebnisse der neurowissenschaftlichen Forschung zeigen, dass wir keine Entscheidung ohne Intuition treffen. Im Gegenteil, die allermeisten der täglich (!) 20.000 Entscheidungsprozesse verlaufen rein intuitiv.[1] Kein Wunder: Jede Sekunde wirken 11 Millionen Bit an Informationen auf uns ein, von denen wir lediglich 0,0004 % (40 Bit) bewusst verarbeiten können. 99,9996 % wandern in das Unbewusste.[2] Gerade in hochkomplexen Situationen greifen wir intuitiv auf dieses implizite Erfahrungswissen zurück und entscheiden „aus dem Bauch heraus“. In aller Regel erweist sich die Intuition als ausgesprochen treffsicher, und die Bauchentscheidung ist goldrichtig. Eigenland® baut auf diesen Erkenntnissen auf, bringt das intuitive Erfahrungswissen zutage und macht es für das unternehmerische Handlungsfeld nutzbar.

Und wie funktioniert Eigenland® konkret?

(K)ein Spiel_1_neu AblaufAbbildung 1: Ablauf

A | Vorbereitung

Eigenland® lässt sich überall dort einsetzen, wo Menschen zusammenarbeiten. Die Methode eignet sich

  • für die Auseinandersetzung mit der Gegenwart (z. B. zur Analyse des Status Quo im Abgleich mit Idealvorstellungen)
  • für den Blick nach vorne (z. B. zur Definition eines Zielbilds)
  • für den Blick zurück (z. B. für die Bewertung eines bereits abgeschlossenen Projekts)

Inhaltlich sind den Themengebieten keine Grenzen gesetzt. Strategie, Vertriebsorganisation, Beratungsqualität, Digitalisierung, Führung, Kultur, aber auch Prozesse, IT-Infrastruktur und Regulatorik – jedes für Sie relevante unternehmerische Handlungsfeld ist geeignet für Eigenland®. Die organisatorische Ausgestaltung erfolgt so, wie es am besten zu Ihnen, Ihrem Unternehmen und Ihrem Thema passt: Eigenland® kann in einem Zeitraum von zwei bis acht Stunden mit vier bis 150 Teilnehmern gespielt werden.

Das gewählte Thema wird zunächst in sechs Themenfelder strukturiert. Anschließend erfolgt die Formulierung von bis zu zehn kurzen Thesen je Themenfeld. Diese sind jeweils so verfasst, dass sie einen Idealzustand beschreiben. Ein Beispiel: Sie möchten sich mit dem Thema „Geschäftsmodell Privatkunden“ auseinandersetzen. Hierzu werden unter anderem die Themenfelder „Kunden“, „Mitarbeiter“ und „Leistung“ festgelegt. Eine These im Themenfeld „Leistung“ lautet: „Wir bieten unseren Kunden einen sofort erkennbaren Nutzen.“

Sind die Thesen formuliert und die üblichen organisatorischen Vorbereitungen erledigt, kann der Eigenland®-Tag stattfinden.

B | Der Eigenland®-Tag

1 | Vorstellung Thema und Methode

Der Workshoptag beginnt klassisch mit der Begrüßung der Teilnehmer und einer kurzen Einordnung des zu behandelnden Themas sowie ggf. weiteren Informationen zu Hintergründen, Projektstatus, etc. Anschließend stellt der Moderator die Methode Eigenland® vor, gibt Tipps und beantwortet mögliche Fragen der Teilnehmer.

2 | Intuitive Thesenbewertung

Ein wesentliches Element von Eigenland® ist die Bewertung der Thesen, die zu diesem Zeitpunkt nur den Moderatoren bekannt sind. Jede These wird einzeln durch einen Teilnehmer vorgelesen und vom Moderator wiederholt. Die Teilnehmer entscheiden innerhalb weniger Sekunden individuell für sich, in welchem Ausmaß der Aussage zugestimmt wird. Hierzu bedient man sich verschiedenfarbiger Glassteinchen (Gold steht beispielsweise für „Das trifft voll zu“, während Schwarz „Das trifft nicht zu“ ausdrückt) und legt den jeweils passenden Stein gleichzeitig auf dem Spielfeld ab. Die hohe Geschwindigkeit führt dazu, dass die Entscheidung „aus dem Bauch heraus“ getroffen wird – sie ist intuitiv, ehrlich und unpolitisch, was sich durch die anonymisierte gleichzeitige Ablage noch verstärkt. Hierarchien sind ausgehebelt, weil jeder Teilnehmer, egal ob Vorstand oder Praktikant, genau eine Stimme hat – alles Effekte, die zu überraschenden Ergebnissen und ganz neuen Erkenntnissen führen können!

(K)ein Spiel Eigenland®Abbildung 2: Intuitive Bewertung
3 | Unmittelbare Auswertung

Der Moderator hält das Stimmungsbild zu jeder These mithilfe einer App fest. Ist ein Themenfeld abgeschlossen, wird das Ergebnis sofort in gedruckter Form an die Teilnehmer verteilt. In der Auswertung ist ersichtlich, wie die Zustimmung zu jeder These ausfällt und ob sich die Gruppe in ihrer Bewertung einig ist; Thesen mit geringer Zustimmung oder stark abweichenden Einzelmeinungen sind markiert und daher auf einem Blick zu identifizieren.

Abbildung 3: Auswertungsergebnis
4 | Rationale Diskussion

So gelingt es, in kurzer Zeit einen Überblick über das Stimmungsbild in der Gruppe zu gewinnen und insbesondere unterschiedliche Standpunkte transparent zu machen. Genau diese Transparenz ermöglicht eine gezielte Diskussion, die besonders spannend wird, wenn konträre Sichtweisen aufeinandertreffen. Je nach Themenstellung arbeitet der Moderator mit den Teilnehmern Meinungen, Details, Hintergründe und erste Lösungsansätze zu den relevanten Thesen heraus.

5 | Sichtbare Ergebnisse

Die Kernaspekte der Diskussion werden unmittelbar festgehalten und für die Teilnehmer sichtbar dokumentiert. Missverständnisse werden so von vornherein vermieden; ein nachgelagerter Abstimmungsprozess entfällt.

(K)ein Spiel Eigenland®Abbildung 4: Unmittelbare Dokumentation

Sind die Thesen ausreichend diskutiert worden, steigt die Gruppe in das nächste Themenfeld ein und startet erneut mit der Thesenbewertung. Die beschriebenen Schritte wiederholen sich, bis die sechs Themenfelder vollständig bearbeitet sind. Abschließend lassen sich die Ergebnisse der einzelnen Themenfelder zu „Ihrem Eigenland“ zusammensetzen: Je höher Zustimmung und Einigkeit innerhalb der Themenfelder ausgefallen sind, desto näher kommt es der Idealinsel.

(K)ein Spiel Eigenland®Abbildung 5: Darstellung Insel

C | Nachbereitung

In der Nachbereitung wird zunächst die Workshopdokumentation erstellt und verteilt. Die weitere Verwendung der Ergebnisse aus dem Eigenland®-Tag erfolgt individuell je nach Gesamtkontext und der vorliegenden Aufgabenstellung. Erprobte Beispiele sind:

  • Eigenland®-Tag für die Auseinandersetzung mit der Gegenwart: Analyse des Status Quo im Abgleich mit Idealvorstellungen → Folgeworkshop zur Ableitung von konkreten Handlungsfeldern und Maßnahmen auf Basis der Diskussionsergebnisse
  • Eigenland®-Tag für den Blick nach vorne: Definition eines Zielbilds als Kick-Off für ein Projekt → Folgeworkshops zur Erstellung eines Konzepts unter Berücksichtigung des Zielbilds
  • Eigenland®-Tag für den Blick zurück: Bewertung eines bereits abgeschlossenen Projekts → Zusammenfassung der Diskussionsergebnisse als „Lessons Learned“

Wie bewerten unsere Kunden Eigenland®?

zeb hat Eigenland® bereits zu unterschiedlichsten Themen mit Teams verschiedener Banken erfolgreich „gespielt“. Michael Thanheiser, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Landessparkasse zu Oldenburg, resümiert: „Mich beeindruckt immer wieder mit welcher spielerischen Leichtigkeit sehr komplexe Fragestellungen passgenau gelöst werden. Wir haben die wissenschaftlich fundierten Eigenland®-Workshops sehr erfolgreich bei Fragestellungen der Führung und Werteorientierung und zur Erarbeitung unserer Digitalisierungsagenda hierarchieübergreifend eingesetzt.“. Das Fazit des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) lautet: „Wir haben Eigenland® im Rahmen eines gruppenweiten Strategieprojekts eingesetzt. Die Methode ist insbesondere in der frühen Projektphase ein effizienter Weg zum schnellen Abstecken von strategischen Stoßrichtungen – gerade auch bei interdisziplinären und hierarchieübergreifenden Projektteams.“

Und wie sieht Ihr Eigenland® aus?

Haben auch Sie Lust bekommen, sich mit einem Handlungsfeld spielerisch und innovativ auseinanderzusetzen? Kontaktieren Sie uns – wir freuen uns darauf, für Sie mit Steinchen gegen Workshopmüdigkeit und Ergebnislosigkeit anzugehen!

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Eigenland® ist eine Methode der Eigenland GmbH. zeb ist zertifizierter Partner und setzt das Verfahren sowohl mit Kunden als auch intern zur eigenen Weiterentwicklung ein.

[1] Vgl. manager magazin: Klötzchen statt Powerpoint, Mai 2017.

[2] Vgl. Prof. Dr. Häusel, Hans-Georg: Brain View – Warum Kunden kaufen, Eigenland®-Lizenzbroschüre.

 

Sprechen Sie uns gerne an!

Robert Ellenbeck / Autor BankingHub

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