Crypto House Capital – Revolutionierung des Kryptomarkts mit virtuellen Immobilien

Crypto House Capital (CHC) ist ein im Januar 2022 gegründetes Unternehmen mit Sitz in London. Das Start-up agiert im DLT-basierten Metaversum und will Investoren ermöglichen, virtuelle Immobilien in seiner futuristischen „MetaReal City“ zu erwerben. Wir haben mit Tomas Nascisonis, CEO von Crypto House Capital, über das Metaversum, die Möglichkeiten für virtuelle Immobilienprojekte und die Auswirkungen des jüngsten Abwärtstrends des Kryptomarkts gesprochen.

Über Crypto House Capital und seinen Gründer Tomas Nascisonis

Tomas Nascisonis, CEO von Crypto House Capital
Tomas Nascisonis, CEO von Crypto House Capital

Derzeit entwickelt CHC sein erstes großes Immobilienprojekt – einen Wolkenkratzer namens „Skylum“. Das Projekt findet in den Metaversen „The Sandbox“ und „Decentraland“ statt. Nutzende werden in diesem Gebäude in der „MetaReal City“ mit Fiatwährungen und der Kryptowährung Ether Wohnungen kaufen können und so über Non-Fungible Tokens (NFTs) virtuelles Eigentum erwerben. Auf diese Weise können sie in einer ständig wachsenden, dezentralisierten Welt eine konsistente Wertanlage schaffen. Perspektivisch setzt das Team um CEO und Visionär Tomas Nascisonis seine Grenzen nicht bei der Entwicklung von Wohngebäuden. Letztlich sei das Ziel, eine lebendige Stadt für die über verschiedene Metaversen verstreute digitale Gesellschaft zu schaffen, in der es Schulen, Stadien, Museen und andere Einrichtungen geben wird.

Herr Nascisonis verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung und hat bereits verschiedene Technologie- und Immobilienunternehmen gegründet. Mit der zunehmenden Entwicklung des Web 3.0 sieht Herr Nascisonis eine exponentiell wachsende Branche. Immobilien stellen eine universelle Schnittstelle zwischen einer virtuellen Welt und unserer bekannten Realität dar.

Faszination für das Metaversum & Vision für CHC

Lieber Tomas, wir würden gerne mit einer persönlichen Frage beginnen, um Ihre Motivation für die Gründung von Crypto House Capital zu verstehen. Sie haben kürzlich das erste Projekt, Skylum, auf den Weg gebracht, und wie auf der Website zu lesen ist, warten noch viele weitere Projekte.

Wenn wir zu den Anfängen des Unternehmens zurückgehen, was hat Sie dazu inspiriert, ein Unternehmen zu gründen, das virtuelle Immobilien im Metaversum anbietet? Welche Vision haben Sie für Ihr Unternehmen?

Ich kam im Dezember 2021 auf die Idee, als ich meine Kinder (ich habe zwei Jungen und ein Mädchen) bat, einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann zu schreiben. Mithilfe ihres ältesten Bruders erstellten sie eine Liste. Meine Frau und ich lasen sie und entdeckten Gegenstände wie ein Paar Schuhe, Haare und andere seltsame Dinge, die nicht viel Sinn ergaben. Alle Listen erschienen uns merkwürdig. Ich habe meine Tochter gefragt, warum sie Schuhe brauche, wenn sie doch so viele davon habe. Sie erklärte, dass sie digitale Wearables für ihren Avatar in Minecraft und Roblox benötige. Es stellte sich heraus, dass alle Geschenke auf der Liste digital waren. Sie brauchten keine echten Gegenstände. In diesem Moment wurde mir klar, dass meine Kinder bereits im Metaversum leben. Das hat mein Interesse geweckt und mir letztlich klar gemacht, dass ich mich mit Virtual Reality beschäftigen muss. Früher waren all meine Projekte im Immobiliensektor angesiedelt. Deshalb habe ich mich für diesen speziellen Weg für CHC entschieden. Meine Vision ist es, mithilfe von Technologie eine Brücke zwischen dem realen Leben und dem Metaversum zu schlagen. Ich möchte Tools und Services entwickeln, die das Metaversum voranbringen und umgekehrt.

Im Metaversum können Nutzende mit einer computergenerierten Umgebung und untereinander in einem virtuellen Raum interagieren. Sehen Sie das Metaversum nur aus einer Investitionsperspektive oder als eine ernsthafte Entwicklung hin zu einer virtuellen Gesellschaft, die irgendwann genauso wichtig sein wird wie die Gesellschaften, in denen wir leben?

Das Metaversum ist nur das nächste Stadium des Internets, das die Art und Weise, wie wir es nutzen und wie wir mit ihm interagieren wollen, umschließt. Es handelt sich eher um eine Evolution als um eine Revolution. Es ist eine Erweiterung der Realität, die die Art und Weise, wie wir kommunizieren, arbeiten, lernen und Unterhaltung erleben, völlig verändern kann. Heutzutage verbringen wir ohnehin schon viel Zeit in der virtuellen Welt, sei es in den sozialen Medien, per E-Mail, beim Online-Banking, bei Spielen und so weiter. Das nächste Stadium ist es, die Möglichkeit zu haben, in diese Welt einzutreten.

Uns würde auch interessieren, warum CHC seine Dienste in dezentralen Netzwerken im Web 3.0 anbietet und nicht in zentralisierten digitalen Ökosystemen, die schon einen höheren Reifegrad aufweisen.

Der Grund dafür ist, dass das Web 3.0 auf einer Creator Economy basiert. Diejenigen, die mit diesem Modell etwas erschaffen, und diejenigen, die es nutzen, sind für die Daten und den wirtschaftlichen Nutzen verantwortlich. Es ist eine offene Herangehensweise, welche die Macht wieder in die Hände der Menschen legt – sowohl der Nutzenden als auch der Creator. Dies steht im krassen Gegensatz zur Funktionsweise zentralisierter Ökosysteme. Die Innovationen werden von den Communitys vorangetrieben, und ich glaube, dass die Communitys sich für das Web 3.0 entscheiden werden.

Der USP von Crypto House Capital im Vergleich zu anderen Anbietern

Wir befinden uns derzeit im „Kryptowinter“, wie der jüngste Abwärtstrend auf dem Kryptomarkt zeigt. Wie in früheren Baisse-Phasen werden nur die Kryptoprojekte überleben, die wertvolle Use Cases darstellen und aus Investorensicht als vielversprechend wahrgenommen werden. Gleichzeitig gibt es bereits eine Reihe von Peers, die auf den Markt drängen.

Wer sind die wichtigsten Konkurrenten von CHC, und inwiefern hebt sich Ihr Unternehmen mit seinem einzigartigen und wertvollen Geschäftskonzept von ihnen ab?

Mir war von Anfang an klar, dass es zwei Kundenprofile geben wird – innerhalb und außerhalb der Krypto-Community. Der Großteil der Krypto-Community besteht aus kurzfristigen Investoren und sogenannten Flippern. Das macht einen Großteil ihres Ansatzes aus: kaufen, um wieder zu verkaufen – all dies kurzfristigen Trends folgend, um Gewinne zu erzielen. Die Nicht-Krypto-Community besteht aus Investoren und Unternehmen, die sich für das Metaversum, Blockchain und das allgemeine Potenzial dieser Technologien interessieren. Für diese Unternehmen macht es keinen großen Unterschied, welche Saison die Kryptowährung durchläuft, da sie an den langfristigen Erfolgsaussichten interessiert sind. 80 % unserer bestätigten Verkäufe und Partnerschaften erfolgen mit Nicht-Krypto-Investoren und Community-Mitgliedern.

Attraktivität für Kunden und wichtige Wegbereiter im Metaversum

Im Jahr 2021 tätigten 41 % der Kryptobesitzerinnen und -besitzer ihren ersten Kauf[1], und die Akzeptanzrate steigt trotz des Kryptowinters im Jahr 2022 weiter an. Welche Bemühungen unternimmt CHC, um in den derzeit unsicheren Zeiten für Kryptowährungen Kunden zu gewinnen? Welche Vertriebskanäle nutzen Sie zur Erweiterung Ihres Kundenstamms?

Unser derzeitiger Schwerpunkt liegt auf der Nicht-Krypto-Community, also auf denjenigen, die sich für die langfristigen Auswirkungen des Web 3.0 und Metaversums auf die Welt interessieren. Eine angemessene Ausgestaltung der Details erfordert Zeit und Mühe. Wir möchten, dass unsere Kunden so gut wie möglich informiert sind, daher ist ein Bildungsprozess erforderlich. Manch einer hat bislang kaum etwas vom Metaverse oder der Blockchain gehört und weiß nicht, welche weitreichenden Möglichkeiten sie eröffnen. Neben der individuellen Beratung konzentrieren wir uns auch auf die Zusammenarbeit mit Agenten und Maklern in aller Welt. Wir bilden sie aus, und sie geben das Wissen an ihre Kunden weiter.

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Voraussetzungen für den langfristigen Erfolg von Unternehmen im Metaversum und insbesondere von Anbietern virtueller Immobilieninvestitionen?

Erstens ist es wichtig zu verstehen, dass wir uns erst ganz am Anfang des Metaversums befinden. Es sind noch längst nicht alle Möglichkeiten und Chancen bekannt. Die Vorarbeit ermöglicht einen Quantensprung in der Art und Weise, wie sich unsere Gesellschaft mit allen digitalen Dingen auseinandersetzt. Es erfordert Zeit, Entwicklung und Investitionen in Technologie und Bildung, um die Vorteile nutzen zu können. In unserem Fall ist anzumerken, dass wir nicht nur Schlüssel zu einem privaten virtuellen Objekt verkaufen, sondern vor allem zu den Möglichkeiten, die das Metaversum mit seinem weiteren Wachstum eröffnen wird. Die massiven Investitionen großer Unternehmen können in dieser Hinsicht nicht ignoriert werden. Sie werfen nicht bereitwillig mit Geld um sich. Für sie ist es eine Vorbereitung auf die Entwicklung virtueller Markenidentitäten, Einrichtungen und Erfahrungen für die Öffentlichkeit.

Investitionen in virtuelle Immobilien

Wie kommt der Preis für die Wohnungen in Ihrem Skylum-Wolkenkratzer zustande, und was sind Ihrer Meinung nach die Haupttreiber für die Preisentwicklung und die risikoadjustierten Renditen virtueller Immobilien im Metaversum – vor allem, wenn man bedenkt, dass das Angebot durch die Weiterentwicklung der virtuellen Welten theoretisch unbegrenzt steigen kann?

Im wirklichen Leben wird der Skylum-Wohnwolkenkratzer in der schönen Stadt Vilnius in Litauen gebaut. Für den virtuellen Skylum-Wolkenkratzer gilt die gleiche Preisstruktur, mit dem physischen Gegenstück als Referenz. Wir haben die gleiche Anzahl von Einheiten und die gleiche Aufteilung der Wohnungen. Die Berechnungen wurden nach den Grundsätzen der IRL-Immobilienentwicklung durchgeführt. Wir haben verschiedene Verkaufsphasen mit Preisanstiegen, die nach einer bestimmten Zeit aktiviert werden. Es ist wie eine Preisliste für Wohnungen. Ich würde sagen, dass auch in virtuellen Welten der Raum begrenzt ist und sich in bestimmten Regionen des Metaversums nicht unbegrenzt ausweiten kann. Unsere Strategie ist es, Projekte in den wichtigsten virtuellen Universen zu entwickeln, in denen wir die vielversprechendsten Möglichkeiten sehen. Es ist wichtig zu beachten, dass jedes virtuelle Universum sein eigenes Potenzial hat. Es bleibt abzuwarten, welches davon das erfolgreichste sein wird.

Wie gewährleistet Crypto House Capital den Anlegerschutz beim Handel mit Ether und den NFTs zum Kauf von virtuellen Immobilien in entsprechenden Metaversen? Und wie sehen Sie die regulatorischen Entwicklungen in diesem Zusammenhang?

Ich denke, dass derzeit große Schritte im Bereich der Regulierung des Metaversums und aller damit verbundenen Aktivitäten unternommen werden. Was CHC anbelangt, so halten wir uns strikt an alle Regeln und Vorschriften, die den Handel mit Ether betreffen. Dies ist nicht nur für einen reibungslosen Geschäftsbetrieb, sondern auch für den größtmöglichen Anlegerschutz unerlässlich. Unser Geschäft basiert auf Transparenz, Vertrauen und Professionalität. Wir nehmen Risiken nicht auf die leichte Schulter. Es handelt sich um einen fortlaufenden Prozess, der Prioritäten setzt, um unsere Kunden sowohl jetzt als auch in ferner Zukunft vor jeglichen Sorgen zu bewahren.

Für uns als Unternehmensberatung steht die Entwicklung im Bankensektor immer im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit. Wir fragen uns, inwieweit die von Ihnen angebotenen virtuellen Immobilien von Banken finanziert werden können und welchen Anteil Banken am Metaversum im Allgemeinen oder an Ihrer “MetaReal City” im Besonderen haben könnten.

Ich glaube, dass in naher Zukunft die gleiche Struktur und das gleiche Finanzierungsmodell wie bei realen Immobilienentwicklungsprojekten umgesetzt werden kann: kurzfristige Entwicklungsdarlehen für die Entwickler und langfristige Hypothekendarlehen für Privatpersonen und Unternehmen. Wir haben bereits einige wenige Kryptohypotheken in den virtuellen Welten.

Marktausblick

Immer mehr Unternehmen richten ihre ersten Niederlassungen im Metaversum ein und sammeln erste Erfahrungen mit NFTs. Wohin geht Ihrer Meinung nach die Reise, und welche Bedeutung werden das Metaversum und NFTs in Zukunft für unsere Gesellschaft haben? Und zu guter Letzt: Welchen Zeitrahmen stellen Sie sich für die Reife Ihrer „MetaReal City“ vor?

Mit der Verbreitung virtueller Welten setzen immer mehr Marken ihre Meilensteine in diesem expandierenden Raum. In Zeiten, in denen sich die Technologie in einem noch nie da gewesenen Tempo weiterentwickelt, ist es wichtig, dass wir den Anschluss nicht verpassen und die Chancen neuer Trends nutzen, die das Leben der Menschen in der Zukunft prägen werden.

Virtuelle Städte sind der Weg von morgen. Deshalb ist unser Projekt, die „MetaReal City“, so konzipiert, dass es auf die spezifischen Bedürfnisse von Unternehmen eingeht, während die Stadt allgemein darauf abzielt, ihre Community mit Überraschungen, Spaß und schier endlosen Möglichkeiten zu bereichern. Das Konzept von „MetaReal“ ist eine idyllische Oase, die überlebensgroß ist – inspirierend, erfrischend und voller Architektur, an der man sich nie sattsieht. Konzerte, Vorträge, Modeschauen, Nachtclubs, Kunstgalerien und Glücksspiele sind geplant, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Vision geht weit darüber hinaus, denn wir wollen, dass die Stadt dynamisch ist und sich ständig weiterentwickelt.

Der Prozess der Entwicklung virtueller Immobilien ist dem Bau physischer Strukturen recht ähnlich. Man beginnt mit einer Idee, geht einen genauen Finanzierungsplan durch, kauft ein Grundstück und errichtet die Architektur. Anpassungen werden bis zur Bauphase vorgenommen. Der große Vorteil ist, dass wir uns nicht mit den arbeitsrechtlichen Herausforderungen befassen müssen, die mit physischen Immobilien verbunden sind, sodass die virtuelle Bauphase viel schneller verläuft als die physische.

[1] Quelle: Artikel auf dem Luno-Blog (April 2022)

Haben Sie sich bereits mit Metaverse-Aktivitäten beschäftigt?

Sprechen Sie uns gerne an!

Julian Schmeing / Autor BankingHub

Julian Schmeing

Partner Office München

Artikel teilen

Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

BankingHub-Newsletter

Analysen, Artikel sowie Interviews rund um Trends und Innovationen
im Banking alle 2 Wochen direkt in Ihr Postfach

Send this to a friend