Kommunikation als Schlüssel zum Fusionserfolg – (k)ein Nebenschauplatz!
Eine Bankenfusion ist weit mehr als ein bilanzieller Zusammenschluss. Sie bedeutet einen tiefgreifenden organisatorischen und kulturellen Wandel. Genau hier entscheidet sich, ob Kommunikation als Schlüssel zur erfolgreichen Transformation begriffen wird – oder ob sie zum blinden Fleck im Projekt wird.
Drei typische Praxisfallen aus Fusionsprojekten:
- Stakeholder erhalten nicht die Informationen, die sie benötigen. Mitarbeitende fühlen sich übergangen, Kund:innen verunsichert. Der Flurfunk ersetzt die offizielle Kommunikation.
- Die Erstkommunikation wird häufig unterschätzt. Gremien scheitern ohne greifbare Vision, und fehlendes Erwartungsmanagement führt zum Verlust wichtiger Rückendeckung. Kulturelle Unterschiede werden nicht aktiv thematisiert. Stattdessen entstehen Lagerdenken und unterschwellige Konflikte („wir gegen die“), die den Integrationsprozess blockieren.
- Unklare oder nicht ganzheitliche Kommunikation durch die Führungskräfte. Führungskräfte kommunizieren nicht klar das „Warum“ der Veränderung oder lassen wichtige Kernbotschaften weg.
Unsere Empfehlung: Kommunikation ist ein strategisches Steuerungsinstrument und Führungsaufgabe. Wer sie nicht aktiv auf Vorstandsebene verankert, gefährdet das Vertrauen, das Tempo und letztlich den Erfolg der gesamten Fusion.
Kommunikation entscheidet nicht nur, was verstanden wird, sondern auch, ob Veränderung akzeptiert und mitgetragen wird. Maßgeblich für erfolgreiche Fusionen ist:
- Klarheit: Warum fusionieren wir? Was verändert sich? Was bleibt?
- Stringenz: Konsistente Botschaften über alle Kanäle und Hierarchiestufen hinweg.
- Dialog: Kommunikation beginnt mit dem Zuhören – nicht mit dem Senden.
Die Realität zeigt: Viele Banken kommunizieren spät, unkoordiniert oder unterschätzen die emotionale Dynamik von Veränderung. Gerade die ersten 100 Tage nach der Ankündigung prägen die Wahrnehmung des gesamten Prozesses – bei Mitarbeitenden, Kund:innen und Gremien.
Kommunikation und Vertrauen als Fundament erfolgreicher Fusionen
Vertrauen ist der größte Hebel in jeder Fusion und entscheidet darüber, ob Mitarbeitende mitziehen – oder blockieren. Aus zeb-Erfahrungswerten lässt sich eine deutliche Erkenntnis ableiten:
„Der Veränderungsprozess folgt dem Takt der Kommunikation.“
Wo Informationen fehlen, wachsen Unsicherheiten. Organisationen verlieren den Fokus, die Geschwindigkeit und oft auch die (politische) Rückendeckung.
Unsere Erfahrung: Entscheidungen müssen schnell und transparent getroffen werden. Jede Woche der Unklarheit kostet Akzeptanz und Geschwindigkeit.
Was früher reichte, reicht heute nicht mehr: Kommunikation 2025
Einfache Rund-E-Mails oder Flurfunkkommunikation funktionieren heute nicht mehr. Mitarbeitende und Kund:innen erwarten:
- Echte Beteiligung statt Einwegkommunikation
- Formate mit Gesichtern: Videobotschaften, Town Halls, Intranet-Updates
- Storytelling statt Zahlenfriedhof
Kommunikation ist heute digitaler, dialogischer und messbarer. Social Media, Newsletter oder Q&A-Formate erzeugen Nähe und Verbindlichkeit – auch (und gerade) in unsicheren Zeiten. Gleichzeitig beeinflussen sie die emotionale Dynamik eines Veränderungsprozesses und damit dessen Akzeptanz und Tempo.
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Unser zeb-Kommunikationsmodell: Kommunikation als Erfolgsfaktor
Kommunikation ist kein Risiko – sie ist die größte Chance im Fusionsprozess
Wir bei zeb begreifen Kommunikation nicht als Herausforderung, sondern als strategischen Erfolgsfaktor. Richtig gestaltet, ermöglicht sie, alle Beteiligten – Mitarbeitende, Kund:innen, Gremien und die Öffentlichkeit – während des gesamten Fusionsprozesses zu informieren, Vertrauen aufzubauen und positive Emotionen zu verankern.
Diese Perspektive hat sich auch in der Praxis durchgesetzt: Fusionskommunikation ist heute kein Nebenschauplatz mehr. Sie ist festes Element jeder erfolgreichen Fusion und wird zunehmend auch von unseren Kund:innen im Regionalbankenbereich aktiv nachgefragt und mitgedacht.
Unser zeb-Kommunikationsmodell: Vier Schritte zum Erfolg
Das zeb-Kommunikationsmodell setzt frühzeitig an und begleitet den gesamten Fusionsprozess. Es wird gemeinsam mit Mitarbeitenden der fusionierenden Häuser entwickelt. Dabei berücksichtigen wir stets regionale, kulturelle, politische und historische Besonderheiten – und passen das Kommunikationskonzept flexibel an den Projektverlauf und das laufende Feedback der verschiedenen Stakeholder an.
Vier zentrale Punkte bilden die Grundlage:
1) Wen erreichen wir? – Zielgruppen definieren
- Gemeinsame Identifikation der relevanten Zielgruppen
- Analyse der Bedürfnisse und Erwartungen der identifizierten Zielgruppen
- Schaffung eines frühen Konsens über Wertversprechen und Kernbotschaften
2) Warum tun wir das? – Fusionsnarrativ schaffen
- Entwicklung einer kraftvollen und authentischen Change-Story, die Mitarbeitende und Kund:innen emotional abholt
- Identitätsstiftendes Narrativ mit klarer Vision (z. B. Slogans wie „ZusammenWachsen“)
- Storytelling als Bindeglied zwischen den verschiedenen eingesetzten Kanälen
3) Wie erreichen wir sie? – Kommunikationskonzept gemeinsam gestalten
- Auswahl der passenden Formate und Kanäle (Intranet, Podcasts, Town Halls, Social Media)
- Entwicklung eines Maßnahmenplans
- Definition messbarer KPIs zur durchgängigen Steuerung und Erfolgskontrolle
4) Wann starten wir? – Redaktionsplan und Umsetzung
- Erstellung eines Redaktionsplans mit klaren Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Meilensteinen
- Laufende Erfolgskontrolle unter Betrachtung der KPIs
- Flexible Anpassung im laufenden Prozess