Eine der am meisten diskutierten Fragen war die Abwägung zwischen Regulierung und Innovation, also inwieweit Innovation, sei sie initiiert von Banken oder FinTechs, durch Regulierung verhindert wird. So sorgte sich ein Vertreter der Bankbranche, vor lauter Regulierung keine Ressourcen und auch keine Lust mehr auf Innovationen zu haben. Auch wusste ein Teilnehmer eines Diskussionspanels zu berichten, dass die britische Finanzaufsicht auf deutschen FinTech-Events gezielt Jungunternehmer zu einem Standortwechsel nach London anspreche, mit dem Hauptargument der niedrigeren regulatorischen Hürden bei einem gleichzeitigen Unterstützungsangebot.
So entspann sich eine allgemeine Diskussion um Leistungsfähigkeit und Attraktivität des IT-Standortes Deutschlands. Der aktuelle Status seiner Administration wurde plastisch im lebendigen Vortrag von Matthias Kröner von der Fidor Bank, der über den Hackerangriff auf die Banksysteme der Fidor Bank und seine diesbezüglichen Erfahrungen mit der Polizei berichtete. So wollte man ihm bei seinem Anruf bei 110 zuallererst einen Polizeiwagen schicken, einige Tage später wurde ihm als Ansprechpartner der zuständige Einkäufer für IT-Equipment vermittelt.
Sicherheit & Datenschutz im Banking
Weiterer Schwerpunkt der Diskussionen war das Thema Sicherheit und Datenschutz. So berichtete Frau Stark, Generalbevollmächtigte der DKB, über das Vorgehen der Bank, bei ungewöhnlichen Transaktionen den Kunden vor der Ausführung telefonisch zu kontaktieren. Dies kommt laut ihrer Aussage bei 99% der Kunden sehr gut an, lediglich eine verschwindend geringe Minderheit fühlt sich „überwacht“. Bei der konkreten Produktausgestaltung gilt es für alle Innovierenden, zwischen Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit abzuwägen. Aktuelle Beispiele zeigen, dass für die Mehrheit der Kunden Letzteres den Ausschlag gibt, wie z.B. täglich 1 Million neue Nutzer von Whatsapp zeigen. Die Sorge eines Diskussionsteilnehmers, seine der Generation Y entstammenden Kinder seien zu sorglos um Umgang mit ihren Daten, wusste mit Gerd Billen, Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, mit einem Vergleich zu seiner eigenen Jugend zu relativieren. Für seine Eltern sei es früher das größte Risiko gewesen, wenn er auf seinem Moped unterwegs war. Er selbst hatte daran jedoch großen Spaß und hat sich diesen nicht nehmen lassen.
Fazit & Ausblick
Nicht nur die Verdreifachung der Teilnehmer, auch das zwischenzeitliche Trenden des Hashtags zur Veranstaltung auf Platz 2 auf Twitter zeigt, dass das Thema der Veranstaltung auf dem Weg aus der Nische ist. An diesem Tag war lediglich der durch Segolène Royal vorgeschlagene Boykott von Nutella auf Twitter noch populärer.
Die Organisation seitens des BITKOM war wie schon im letzten Jahr hervorragend und ermöglichte so ein insgesamt inhaltlich kurzweiliges und interessantes Event. Bleibt mir zu sagen: