Aktuelle Lage des Bankensektors
- Die globalen Top 100 Banken konnten in Q2 am wenigsten von der Erholung der Aktienmärkte profitieren (TSR: +8,3% QOQ im Vergleich zu +19,5% Wachstum des MSCI World).
- Die durchschnittliche P/B-Ratio verschlechterte sich in allen betrachteten Regionen – mit einem Verlust von -0,45x im Vergleich zum Vorquartal wurden die US-Banken am stärksten getroffen und befinden sich nun auch unterhalb der entscheidenden Marke von 1,00x (westeuropäische Banken 0,50x).
Wirtschaftliche Lage und wesentliche Treiber des Bankgeschäfts
- Das Wirtschaftswachstum zeigt in Q1 2020 eine negative Entwicklung historischen Ausmaßes und Wachstumsprognosen deuten auf eine weitere Verschärfung der globalen Rezession als Folge des Lockdowns im Rahmen der Corona-Pandemie hin.
- Die großen Zentralbanken reagierten auf die Pandemie mit signifikanten Zinssenkungen und einer Ausweitung des Quantitative Easings wodurch sich das bestehende Niedrigzinsumfeld weiter verfestigt.
- Aufgrund enorm gestiegener Ausgaben in der Kreditrisikovorsorge verzeichneten besonders europäische und US-amerikanische Banken bereits im ersten Quartal 2020 einen deutlichen Gewinneinbruch.
Themen-Special: COVID-19 und die Auswirkung auf die Kapitalisierung der europäischen Banken
- Obwohl Europas Banken in den letzten Jahren deutlich widerstandsfähiger geworden sind, kämpfen sie nun aufgrund der COVID-19 Pandemie sowohl mit unzureichender Profitabilität als auch mit deutlichen Auswirkungen auf ihre Kapitalisierung.
- Auch wenn erste Anzeichen bereits zu erkennen sind, wird sich der volle Effekt von COVID-19 auf die Kapitalisierung der Banken erst in den nächsten 18 bis 24 Monaten zeigen.
- Mittel- bis langfristig wird die Qualität der vergebenen Kredite der Haupttreiber von RWA-Steigerungen sein, während zugleich eine steigende Kreditrisikovorsorge die Kapitalpuffer der Banken belasten könnte.