Aktuelle Lage des Bankensektors
- Die globalen Top 100 Banken konnten nicht mit der allgemeinen Erholung der Kapitalmärkte mithalten und zeigten die geringste TSR-Performance unter allen Industrien (TSR: -1,7%).
- Westeuropäische Banken sind besonders hart betroffen – die durchschnittliche P/B-Ratio sinkt kontinuierlich weiter und näherte sich am Ende von Q3 2020 der Marke von 0,40x.
Wirtschaftliche Lage und wesentliche Treiber des Bankgeschäfts
- Das volle Ausmaß der COVID-19-Krise zeigte sich im Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal 2020. Trotz einer sich verschärfenden zweiten COVID-19-Welle wird erwartet, dass sich die Wirtschaftslage in den nächsten Quartalen kontinuierlich verbessern wird.
- Die Inflationsraten sind in allen betrachteten Regionen gesunken. Für Westeuropa wird sogar erwartet, dass sich diese Rate bis zur Deflation verlangsamen wird – schlechte Nachrichten für alle, die auf höhere Zinsen im Euroraum hoffen.
- Die globalen Top-100-Banken berichteten im zweiten Quartal 2020 weiter steigende Risikokosten. Die europäischen Banken hatten zudem mit niedrigeren Erträgen zu kämpfen, was einen RoE von -0,5% zur Folge hat.
Themen-Special: Eine trügerische Ruhe? – Europäische Banken müssen weiter wachsam sein!
- Europäische Banken haben im Durchschnitt deutlich höhere Kreditrisikorückstellungen gemeldet, um die potenziellen wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie aufzufangen.
- Die getroffene Risikovorsorge unterscheidet sich jedoch erheblich von Bank zu Bank, was nicht durch offensichtliche und klare Kriterien erklärt werden kann und somit auch auf ein hohes Maß an Unsicherheit hinweist.
- Die nach wie vor volatile und unsichere COVID-19-Situation erfordert von den Banken, die Situation in immer kürzeren Abständen neu zu bewerten und auf Basis der gewonnenen Informationen entschlossen und schnell zu handeln.