Schnelle flexible Lösungen für Fachbereiche
Damit sind die Anforderungen an die Banken-IT in den letzten Jahren rasant gewachsen. Fachabteilungen fragen angesichts des digitalen Wandels IT-Unterstützung an. Sie erwarten schnelle und flexible Lösungen. Gleichzeitig müssen die regulatorischen Vorgaben eingehalten werden. Historisch gewachsene IT-Landschaften werden diesen Anforderungen nicht mehr gerecht. Darüber hinaus wird die individuell betriebene IT-Landschaft zu teuer.
Sind Banken cool genug für den IT-Nachwuchs?
Dass Banken mit der Entscheidung zum IT-Outsourcing richtig liegen, belegen weitere Prognosen. So wird beispielsweise der IT-Fachkräftemangel bei Kreditinstituten nachhaltige Auswirkungen haben. Denn IT-Nachwuchskräfte entscheiden sich vermehrt für originäre Unternehmen. Hier haben zurzeit neben den führenden IT-Konzernen auch andere Branche wie etwa Automobilhersteller die Nase vorn.
Cyber-Crime-Abwehr bindet Kräfte
Auch das Thema Cyber Security stellt Banken ständig vor neue Herausforderungen. Die Bedrohungsszenarien haben sich verschärft. Der Überfall der Carbanak-Gang und der SWIFT-Hack im Frühjahr dieses Jahres haben das gezeigt. Banken müssen erheblich mehr in die IT-Sicherheit investieren. Arbeiten sie dabei mit anderen Instituten zusammen, erhöhen sie ihre Schlagkraft und erzielen Skaleneffekte.
Verfügbarkeit der Systeme und Regulierung
Auslagernde Institute wollen eine hohe Qualität des IT-Betriebs sicherstellen und die umfangreichen regulatorischen Auflagen erfüllen. Gleichzeitig erhoffen sie sich eine verbesserte Kosteneffizienz. Banken möchten dabei ihre bankfachlichen Schlagkräfte stärken, also den „change the bank“ in eigener Verantwortung halten. Mit dem „run the bank“ sind dagegen kaum Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Daher übergeben sie diese Aufgaben gerne einem versierten IT-Dienstleister.
Outsourcing im Wandel
Banken lagern Bereiche ihrer IT aus, bei denen sie sich durch die Zusammenarbeit mit einem IT-Partner langfristig Vorteile sichern können. Aktuell sind unterschiedliche Tendenzen in der Finanzwirtschaft zu erkennen. Einige Finanzinstitute setzen sich erst jetzt ernsthaft mit dem Thema IT-Outsourcing auseinander. In der Regel beauftragen sie einen niedrigen Leistungsschnitt bei einem IT-Dienstleister mit der Übernahme des reinen IT-Betriebes. Andere Unternehmen haben schon langjährige Erfahrungen. Sie prüfen zurzeit, ob sie die bislang breite Palette an Outsourcinganbietern nach wie vor handhaben können. Wir beobachten, dass sich immer mehr Institute von ihrer Multi-Sourcing-Strategie verabschieden und sich für die Zusammenarbeit mit nur noch einem IT-Partner entscheiden. So reduzieren sie die Komplexität, insbesondere in der aufsichtsrechtlich relevanten Providersteuerung.
Das bedeutet auf der anderen Seite für IT-Dienstleister, dass sie sich breiter aufstellen müssen. Denn einerseits müssen sie ein passendes Beratungsangebot für Neueinsteiger etablieren, andererseits müssen sie ihr Portfolio entlang der gestiegenen Kundenbedürfnisse ausbauen.
Anbietermarkt im Wandel
Auf der Anbieterseite messen mittlerweile auch die globalen IT-Outsourcing-Konzerne den in Deutschland besonders wichtigen Themen wie Datenschutz und Datensicherheit mehr Bedeutung zu. Sie positionieren sich mit einem auf den deutschen Markt ausgerichteten Angebot. Dazu bauen sie hier eigene Rechenzentren oder suchen sich nationale Kooperationspartner, um neue Kunden zu gewinnen. Gleichzeitig haben sich zuletzt Multibranchen-Provider aufgrund der steigenden regulatorischen Anforderungen aus dem hochreguliertem Bankensektor zurückgezogen.
Der Wettbewerb verändert sich auch, weil neue Anbieter die Bühne betreten. So kaufen insbesondere indische Outsourcingunternehmen Rechenzentren in Deutschland und bieten aus Indien heraus standardisierte IT-Dienstleistungen an. Das verschafft ihnen Kostenvorteile. Und auch die Cloudangebote für die Finanzwirtschaft etablieren sich im Markt. Große Konzerne wie amazon oder Microsoft positionieren sich hier mit einem Portfolio für nicht kritische Systeme wie etwa cloudbasierte CRM-Lösungen. Damit adressieren sie insbesondere den gewachsenen Bedarf an IT-Unterstützung von Fachabteilungen wie dem Marketing. Je kritischer die IT-Systeme aber werden, desto mehr trennt sich die Spreu vom Weizen. Gerade hier liegen auch in Zukunft noch große Chancen für regulierungserfahrene IT-Dienstleistern mit nachweisbaren Branchenerfahrungen wie FI-TS.
Quo vadis Outsourcing?
IT-Outsourcing in der Finanzwirtschaft bietet sowohl Banken, als auch IT-Dienstleistern großes Potenzial. Der Leistungsschnitt wächst, und das Thema Cloud Computing birgt große Chancen. Denn noch setzen Banken auf die Private Cloud, sodass Skaleneffekte wie sinkende Kosten nur teilweise greifen. Mit der Community Cloud können Kosten weiter gesenkt werden. Sie ist auf die Branchenbedürfnisse abgestimmt und mandantenfähig. Banken nutzen auf ihrer Basis gemeinsam standardisierte Services. Dafür eignen sich insbesondere Softwarekomponenten wie SAP-Rechnungswesen oder -Personalwesen. Die Verantwortung für die compliancekonforme und an den Regularien ausgerichtete Cloudumgebung trägt der IT-Dienstleister. Die Kosten werden unter allen Teilnehmern geteilt.
Fazit
Der Trend zum IT-Outsourcing in der Finanzwirtschaft hält weiter an. Banken haben die Zeichen der Zeit erkannt und fokussieren sich auf ihr Kerngeschäft. Versierte IT-Dienstleister versetzen Banken dabei in die Lage, auf Basis einer modernen IT-Infrastruktur die Geschäftsmodelle zukunftsfähig auszurichten. Bei der Dienstleisterwahl haben Finanzinstitute nur auf den ersten Blick die Qual der Wahl. Wenn sie ein ganzheitliches Angebot suchen, werden Qualität und Regulierungserfahrung zu zentralen Entscheidungskriterien und weniger der Preis.
2 Antworten auf “Aktuelle Outsourcingtrends bei Banken”
Herbert Reber
Hallo Alex,
guter Kommentar :-)
VG
Herbert
Alois
Zum Thema Cloud (public cloud) finde ich folgenden Artiekl ganz interessant:
https://www.crisp-research.com/it-servicemanagement-als-bestandteil-der-public-cloud-strategie/
Vor allem die Sichtweise Kunde und Anbieter.
Service Strategie > Design > Transition > Operation > Impovement