Besonders interessant für Kreditinstitute: Die Chancen des „Internet of Things“
Der Trend geht immer mehr in die Richtung einer netzartigen Verbindung von Offline- und Online-Welt zur komfortableren Gestaltung des Alltags. Beginnend bei Sensorik zur Home Automation bis hin zu Apples neuer Errungenschaft, der iBeacon-Technologie, geht die technologische Innovation hin zur Verknüpfung des Internets mit Geräten des täglichen Lebens, dem sogenannten „Internet of Things“.
Ein Element zur Verknüpfung der beiden Welten ist Apples iBeacon Technologie. Beacons sind Bluetooth-Standard 4.0 Funksender, die Mitteilungen mit hinterlegten Informationen und Services an die mobilen Smartphones der Bankkunden senden können. Dieser digitale „Anstupser“ macht es Kreditinstituten möglich, mit ihren Kunden in oder vor der Filiale über ihre Bank-App in Kontakt zu treten und ihnen spezifische Angebote und Services anzubieten.
Beacons bzw. über Beacons ausgelöste Mitteilungen können zahlreiche Funktionen in Bank- und Sparkassenfilialen erfüllen. Vorstellbar sind z. B. personalisierte Kundenansprachen und Kontaktangebote, die Anzeige von freien Kundenberatern, die Verfügbarkeit von Wunsch-Terminen oder Öffnungszeiten und Services, die dem Kunden einen direkten Mehrwert bieten. Aber auch außerhalb der Filialen können Kreditinstitute die Technologie als Verbindungsglied zum Kunden nutzen (Bankmagazin 11.2014, S. 48-49).
Die Bankenbranche muss sich bei derartigen technischen Neuerungen immer wieder die Frage nach der Sicherheit der privaten Endverbraucher-Daten stellen. Unternehmen wie der Berliner iBeacon-Spezialist Sensorberg GmbH setzen deshalb höchste Priorität in das Thema Datenschutz, um den hohen Anforderungen von Kreditinstituten gerecht zu werden. Sensorberg positioniert sich mit dem ersten datenschutzrechtlichen Gutachten vom August 2014 zur iBeacon-Technologie: „iBeacon-fähige Funksender sind datenschutzunkritisch, da sie keine personenbezogenen Daten enthalten oder verarbeiten; mangels Empfangsteil sind die Funksender nicht in der Lage, Daten von Nutzern zu empfangen oder die Umgebung zu scannen“.
Warum werden Beacon-Sender von unabhängigen Gutachtern als „datenschutzunkritisch“ eigeschätzt?
Die Funktion eines Beacons besteht im permanenten Aussenden eines Signals, welches in erster Linie seine Identifikationsdaten enthält. Das heißt ganz vereinfacht gesprochen, ein Beacon sendet in einem festgelegten Intervall: „Ich bin hier.“ Da sich die Funktion eines Beacons auf das permanente Aussenden dieses Signals beschränkt, ist er demzufolge nicht in der Lage, selbst Informationen zu empfangen, weiterzuleiten oder zu speichern. Damit das von einem Beacon ausgesendete Signal eine Aktion in einer App auslösen kann, muss diese entsprechend durch eine spezielle Software (iBeacon-SDK) erweitert werden. Eine Aktion kann dann in der App allerdings nur ausgelöst werden, wenn die App iBeacon-fähig ist und der Nutzer der App alle Berechtigungen für den Zugriff auf die Bluetooth-Schnittstelle und die Ortungsdienste seines Smartphones aktiv gestattet.
Fazit und Ausblick
Beacons ermöglichen den digitalen Handshake. Sie verbinden die reale Welt mit der Onlinewelt und eröffnen ganz neue Potenziale für Banken und Sparkassen. iBeacon ist die neue Chance, dem Endkunden an definierbaren Orten (Relevanzpunkte) wie z.B. Filialen abgestimmte Angebote und Services näherzubringen und damit die gewünschte Kunden-Bank-Interaktion zu verbessern.
Beide Seiten profitieren von dieser innovativen Möglichkeit der ortsbezogenen, situativen Kundenansprache und der damit einhergehenden Verknüpfung des Internet of Things. D.h. wenn Kreditinstitute die Bedürfnisse der Kunden analysieren und erkennen, können die Relevanzpunkte genutzt werden, um Brücken in der Kommunikation und Interaktion zu bauen. Auf Kundenseite werden hierdurch Bedürfnisse befriedigt, Risiken minimiert oder Wartezeiten reduziert. Auf Institutsseite werden Erträge generiert und die Kundenzufriedenheit optimiert.
Entscheidend wird in diesem Zusammenhang sein, dass die bereitgestellten Inhalte einen echten Mehrwert für den Kunden generieren und damit keinen Spam-Charakter besitzen. Die iBeacon-Technologie ist damit ein spannendes Instrument im Multi- bzw. Omnikanal-Management, das in die Überlegungen von Kreditinstituten einbezogen werden sollte. Denn die Zukunft des Banking ist persodigital! Persönlich, personalisiert und digital.
Eine detaillierte Betrachtung der iBeacon Technologie im Kontext von Kreditinstituten findet sich im Buch „Multi- und Omnichannel-Management in Banken und Sparkassen“ (2015).
Eine Antwort auf “iBeacon: Die Potenziale des „Internet of Things“ im Bankenumfeld nutzen”
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