Bei den aktuellen Innovationen lassen sich verschiedene Trends beobachten
Zum einen betreffen die meisten neuen digitalen Anwendungen primär Bankdienstleistungen. Bei Versicherungen lässt sich die Digitalisierung noch Zeit. Zitat aus einer Podiumsdiskussion: „Wenn Sie glauben, Banken wären langsam, dann sollten Sie sich die Versicherungen ansehen.“ Digitale Bankangebote fokussieren sich zurzeit auf verstärktes Selfdirecting in der Geldanlage, Finanzierung und auch zunehmend in der Beratung. Daneben entstehen immer mehr Peer-to-Peer und Crowd-Angebote, z.B. bei der Finanzierung von spezifischen Vorhaben. In diese Kategorie lassen sich auch Angebote mit Social Media Komponenten, wie z.B. dem Folgen und Nachbilden von Handelsstrategien erfolgreicher Trader einordnen. Vertreter der verschiedenen Anbieter stellten ihre Anwendungen vor und beantworteten Fragen aus dem Publikum.
Beim Thema Banking 2020 wurden die unterschiedlichen Sichtweisen von Bankern und FinTechs deutlich. Seitens der Banken wird zwar erwartet, dass zunehmend Bankgeschäfte an digitale Anbieter abwandern. Einen Bedeutungsverlust der Banken erkennen sie darin allerdings nicht, weil aus Bankensicht auch im Jahr 2020 das Filialgeschäft und das Beratungsangebot weiter eine große Rolle spielen werden. Auf Seite der FinTechs wird dies naturgemäß anders gesehen: Danach werden künftig multimediale Angebote basierend auf den Primärbedarfen von Kunden, z.B. Kauf einer Immobilie, existieren. Bei diesen Angeboten werden Bankdienstleistungen, im Immobilienfall die Finanzierung, integriert und mehr oder weniger anonym abgewickelt.
Wie die Entwicklungen in den nächsten Jahren aussehen werden, lässt sich nicht genau vorhersagen. Einen Anhaltspunkt gibt ein Zitat von Chris Skinner, dem Chairman des Financial Services Club: „The speed of change is often overestimated, but the impact is underestimated.“