Über die Bankkundenbefragung 2019
Wie bekannt und attraktiv sind die Services der sogenannten Challenger-Banken – innovativen Bankinganbietern mit klarem Digitalfokus – für Kunden in Deutschland und der Schweiz? Wie offen sind die Konsumenten für neue Angebote? Und würden sie dafür ihrer Hausbank den Rücken kehren?
Zur Beantwortung dieser Fragen wurden vom Marktforschungsinstitut CENSUSWIDE jeweils rund 750 Bankkunden in Deutschland und der Schweiz befragt. 61,6 % der in der Studie befragten Bankkunden bezweifeln, dass ihre bestehende Bank ihren digitalen Bedürfnissen genügt. Nur 31,4 % sind voll und ganz zufrieden mit ihrem aktuellen Mobile Banking – und knapp 70 % (68,7 %) der Befragten wären bereit, für ein verbessertes Mobile-Banking-Erlebnis ein neues Konto zu eröffnen.
Challenger-Banken auf dem Vormarsch
In diese Lücke stoßen neue Anbieter wie N26, Moneyou, Fidor Bank oder yomo, die ihre digital-affinen Kunden mit einem nutzerfreundlichen Mobile-only-Ansatz überzeugen. Die Bankkundenbefragung von CREALOGIX hat ergeben, dass 46,5 % der Befragten in Deutschland mindestens eine der marktführenden Challenger-Banken kennen – und das, obwohl viele der Anbieter erst seit kurzer Zeit am Markt sind.
Da die Kirschen in Nachbars Garten bekanntlich immer ein bisschen süßer schmecken, sollten sich etablierte Institute nicht darauf verlassen, dass die Kunden finanziell bei ihnen zuhause bleiben. Denn sind die neuen Player erst einmal ins Bewusstsein gerückt, spricht nichts dagegen, es einmal mit ihnen zu versuchen. So spielen in Deutschland bereits 44,7 % der Befragten mit dem Gedanken, innerhalb der nächsten zwölf Monate ein Konto bei einer Mobile-only-Bank zu eröffnen.
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Banking muss zum digitalen Lebensstil passen
Gutes Mobile Banking muss – das zeigt die aktuelle Bankkundenbefragung von CREALOGIX – die Bequemlichkeit des digitalen Lebensstils ins Banking hinein verlängern. Das beginnt bei einem vollständig digitalen Onboarding-Prozess, der mit wenigen Klicks erledigt sein muss – für 33 % der befragten Bankkunden in Deutschland und der Schweiz ist dies beim Mobile Banking ein Must-have. Die Bankkunden von heute möchten ihre finanzielle Gesamtsituation zudem über alle Konten hinweg «on the fly» mit einem Blick auf das Smartphone überprüfen und ihre tagtäglichen Angelegenheiten jederzeit nebenher erledigen können – für 45,3 % der Befragten ist dies ein Mobile Banking Must-have. Voraussetzung hierfür ist der Zugriff auf sämtliche Finanzinformationen und Transaktionsmöglichkeiten über eine einzige App. Wenn Banken ihren Kunden eine solche App nicht bieten können, werden sie sich diese einfach von einem anderen Finanzinstitut oder Technologieunternehmen besorgen.
Der längst fällige Weckruf der Challenger-Banken, Mobile Banking konsequent vom Kunden her zu denken, geht damit alle Institute an und fordert dazu auf, Banking neu zu definieren. Wer in diesem Wettstreit – etablierte Institute vs. «junge Wilde» – künftig die Nase vorn haben wird, ist dabei momentan noch eine offene Frage: Während die Challenger-Banken vor allem ihr digitale DNA und ihrer starke – von Altsystemen unbeschwerte – Technologiebasis in die Waagschale werfen, profitieren etablierte Institute von ihrer jahrzehntelangen Erfahrung, ihren gewachsenen Kundenbindungen und dem Vertrauen ihrer Kunden. Es wird spannend sein, zu beobachten, welche Seite im Banking der Zukunft die Oberhand gewinnen wird.